Diese Leberwerte werden beim MPU Test überprüft

MPU Tests

Die MPU kann einen Test deiner Leberwerte beinhalten.

Bei einer MPU wegen Alkohol spielen die Blut- und Leberwerte eine wichtige Rolle. Denn bestimmte Marker lassen Rückschlüsse auf das Trinkverhalten zu und können ein Beleg für einen chronischen Alkoholmissbrauch sein. In diesem Beitrag erfährst du, welche Blut- und Leberwerte bei der MPU eine Rolle spielen, was sie bedeuten und in welchem Bereich deine Werte für ein positives Gutachten liegen müssen.

MPU Online Test

Welche medizinischen Nachweise notwendig sind, richtet sich immer nach dem Anlass der MPU (medizinisch-psychologische Untersuchung). Musst du wegen einer strafrechtlichen Sache oder wegen zu vieler Punkte im Flensburger Fahreignungsregister zur MPU, brauchst du im Normalfall keine medizinischen Nachweise.

Anders sieht es aus, wenn die Führerscheinbehörde das MPU-Gutachten im Zusammenhang mit Alkoholkonsum angeordnet hat. In diesem Fall kommen verschiedene Blut- und Leberwerte zum Tragen. Werte außerhalb des Normbereichs können ein Hinweis auf einen regelmäßigen und starken Konsum von Alkohol sein. Folglich hat der Leberwerte-Test großen Einfluss auf das Ergebnis der MPU.

Welche Blutwerte werden bei der MPU gemessen?

Vielleicht hast du im Rahmen einer polizeilichen Verkehrskontrolle schon einmal einen Atemalkoholtest gemacht. Dabei hast du in das Mundstück eines Messgeräts gepustet und das Gerät hat daraufhin den Alkoholwert in deinem Atem gemessen. So eine Messung liefert einen ersten Anhaltspunkt.

Im Rahmen der MPU sind aber genauere Werte notwendig. Aus diesem Grund wird ein Blutalkoholtest durchgeführt. Dazu entnimmt dir der Arzt Blut und ermittelt anschließend folgende Werte:

  • MCV-Wert
  • CDT-Wert
  • GGT-, GOT- und GPT-Wert; diese Enzyme lassen Rückschlüsse auf den Zustand der Leber zu

Anhand dieser Werte kann zum einen der Blutalkoholwert präzise bestimmt werden. Zum anderen liefern die Werte Hinweise darauf, ob du über einen längeren Zeitraum hinweg regelmäßig und intensiv Alkohol getrunken hast.

Was sagt der MCV-Wert aus?

Das Kürzel MCV steht für Mean Cell Volume. Der Wert gibt Auskunft über die durchschnittliche Größe der Erythrozyten, also der roten Blutkörperchen. Ein hoher Alkoholkonsum stört die Synthese der roten Blutkörperchen. Sie schwellen an und damit steigt auch der MCV-Wert. Dabei gilt, dass die Erythrozyten umso größer werden, je mehr Alkohol getrunken wird.

Eine krankhafte Vergrößerung der roten Blutkörperchen tritt auf, wenn über einen längeren Zeitraum regelmäßig intensiv Alkohol konsumiert wird. Allerdings kann ein erhöhter MCV-Wert auch auf Erkrankungen und Mangelerscheinungen, zum Beispiel eine Vitamin-B12-Anämie, zurückzuführen sein.

Der MCV-Wert kann ein langfristiges Trinkverhalten widerspiegeln. Denn die vergrößerten Blutkörperchen sind 90 Tage lang nachweisbar, erst danach verschwinden sie. Im Rahmen der MPU wird der Wert weniger bestimmt, um den Blutalkohol zu messen. Stattdessen wird er hauptsächlich erhoben, wenn ein langzeitiger Alkoholkonsum im Raum steht. Oft werden zu diesem Zweck dann auch mehrere Blut- und Leberwerte kombiniert betrachtet, nämlich der MCV-, der CDT- und der GGT-Wert.

Auch bei einem Abstinenznachweis ist dieser Blutwert eine wichtige Größe.

Welche Bedeutung hat der CDT-Wert?

CDT steht für Carbohydratedeficient Transferrin und ist ein Bestandteil im menschlichen Serum. Es handelt sich um ein Protein, das für den Transport von Eisen sehr wichtig ist. Der CDT-Wert ist ein zuverlässiger Indikator für einen erhöhten Alkoholkonsum. Denn bei einem erhöhten Konsum von Alkohol verändert sich die Struktur der Proteine und der CDT-Wert steigt vergleichsweise schnell an.

Das gilt vor allem bei Personen, die normalerweise keinen oder nur wenig Alkohol trinken. Und während der CDT-Wert nach intensivem Alkoholkonsum schnell steigt, sinkt und normalisiert er sich nur recht langsam wieder.

Der Normwert beträgt bei Männern um die 20 U/l und bei Frauen rund 26 U/l. Im Rahmen der MPU ist die Bestimmung des CDT-Werts aber nicht unbedingt Standard. Das liegt zum einen daran, dass die Messung teuer ist. Zum anderen kann der Wert bei Frauen verfälscht sein, zum Beispiel durch Hormone oder eine bestehende Schwangerschaft.

Welche Leberwerte spielen beim MPU Test eine Rolle?

Dass Alkohol die Leber schädigt, ist kein Geheimnis. Gleichzeitig können erhöhte Leberwerte auf einen regelmäßigen und intensiven Alkoholkonsum hinweisen. Bei der MPU kann ein Test der Leberwerte deshalb ebenfalls einen missbräuchlichen Alkoholkonsum belegen. Dazu werden folgende Werte betrachtet:

  • GGT-Wert
  • GOT-Wert
  • GPT-Wert

GGT, GOT und GPT sind Enzyme, die im Blut bestimmt werden können. Sie stammen zwar aus verschiedenen Bereichen des Körpers, haben aber gemeinsam, dass sie Rückschlüsse auf den Zustand der Leber ermöglichen.

Der GGT-Wert

Das Enzym GGT (Gamma-Glutamyltransferase) ist in vielen menschlichen Körperzellen vorhanden. Der Wert, der im Blut ermittelt wird, stammt aber direkt aus der Leber. Ist das Lebergewebe durch erhöhten Alkoholkonsum, Medikamente oder andere Giftstoffe geschädigt, steigt der GGT-Wert. Denn durch die Schädigung der Leber gelangen mehr Enzyme ins Blut.

Der GGT-Normwert beträgt bei Frauen unter 36 U/l und bei Männern unter 55 bis 60 U/l. Ein GGT-Wert im Normbereich schließt einen Leberschaden praktisch aus. Ist der Wert hingegen leicht erhöht, kann die Ursache in der Einnahme von bestimmten Medikamenten oder in chronischem Alkoholkonsum liegen.

Ein stark erhöhter GGT-Wert kann die Folge einer chronischen Hepatitis, einer Leberzirrhose, einer Erbkrankheit oder eines Leberschadens durch Alkohol sein. Grundsätzlich können also verschiedene Faktoren den GGT-Wert beeinflussen. Weil der Alkoholkonsum aber einer dieser Faktoren ist, spielt der GGT-Wert bei der MPU eine wichtige Rolle.

Intensiver Alkoholkonsum bewirkt, dass der GGT-Wert innerhalb von etwa fünf Tagen ansteigt. Lässt du Alkohol komplett weg, dauert es ungefähr zwei bis fünf Wochen, bis sich der Wert wieder normalisiert hat.

Der GOT-Wert

Das Enzym GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase) ist im menschlichen Körper dafür zuständig, Enzyme zu verwerten. Es wird in der Skelettmuskulatur, den Herzmuskeln und der Leber produziert. Aus diesem Grund ermöglicht der GOT-Wert Rückschlüsse auf den Zustand von Herz und Leber.

Ist der Wert erhöht, kann das ein Hinweis auf die regelmäßige Einnahme von Medikamenten oder hohen Alkoholkonsum sein. Aber auch Hepatitis, eine Leberzirrhose, eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse und ein Herzinfarkt können einen erhöhten GOT-Wert verursachen.

Der GPT-Wert

Das Enzym GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) kommt hauptsächlich im Plasma der Leberzellen vor. Ein erhöhter GPT-Wert ist ein Hinweis auf geschädigte Leberzellen und damit einer Erkrankung der Leber.

Ist der GPT-Wert höher als der GOT-Wert, liegt die Ursache meist in hohem Übergewicht. Wenn aber der GPT-Wert deutlich erhöht und gleichzeitig niedriger als der GOT-Wert ist, ist Alkohol in aller Regel der Auslöser. Bei einem nur leicht erhöhten Leberwert kommen zwar auch Lebermetastasen und andere Krankheitsbilder in Betracht. Aber auch hier sind Alkohol oder Medikamente als Verursacher denkbar.

Welche Ergebnisse sind beim Test der Leberwerte im Rahmen der MPU möglich?

Die Bestimmung deiner Leberwerte im MPU Test kann zu verschiedenen Ergebnissen führen:

  • Alle Werte liegen im Normbereich.
  • Alle oder mehrere Werte überschreiten den Grenzwert.
  • Nur der GGT-Wert ist erhöht.

Für jeden Leberwert ist ein Grenzwert festgelegt. Bleiben alle Leberwerte darunter, musst du dir keine Gedanken machen.

Liegen alle deine Leberwerte oder mehrere davon über den jeweiligen Grenzwerten, ist das ein Hinweis auf eine Leberschädigung. Die Ursache dafür kann zwar eine Erkrankung oder die Einnahme von Medikamenten sein, die du nehmen musst. Aber auch Alkoholkonsum kann eben der Auslöser sein.

Weil allein die gemessenen Leberwerte noch kein Beweis sind, kann der MPU Gutachter in diesem Fall weitere Untersuchungen veranlassen. Bis dahin bleibt sein Befund offen.

Der entscheidende Wert für die Einschätzung deines Trinkverhaltens ist der GGT-Wert.

Ist nur dieser Wert stark erhöht und sind andere Faktoren als Ursache ausgeschlossen, wird der Gutachter davon ausgehen, dass du in der Vergangenheit oft und viel Alkohol getrunken hast. Dementsprechend wird seine Bewertung meist negativ ausfallen. Ist der GGT-Wert hingegen nur leicht erhöht, kann der Gutachter eine zurückhaltendere Wertung vornehmen und unterm Strich trotzdem ein positives Gutachten ausstellen.

Was solltest du zur MPU Vorbereitung mit Blick auf den Blut- und Leberwerte-Test tun?

Erhöhte Leberwerte müssen nicht zwangsläufig auf einen übermäßigen Alkoholkonsum hinweisen, sondern können auch andere Ursachen haben. Aus diesem Grund solltest du dich frühzeitig vor der MPU Begutachtung an deinen Hausarzt wenden und die für die MPU relevanten Blut- und Leberwerte bestimmen lassen.

Denn wenn diese Werte außerhalb der Norm liegen, obwohl du keinen Alkohol trinkst oder deine Trinkgewohnheiten geändert hast, ist eine Abklärung wichtig. Das gilt nicht nur für die MPU, sondern generell für deine Gesundheit.

Haben andere Ursachen die erhöhten Leberwerte ausgelöst, solltest du dir die Gründe von deinem Arzt schriftlich bestätigen lassen und das Attest bei der MPU vorlegen. Damit kannst du den Verdacht des Alkoholmissbrauchs ausräumen. Der Zeitpunkt vom Attest sollte ungefähr vier bis sechs Wochen vor deinem MPU Termin liegen.

Die Leberwerte sind zwar ein Hinweis, aber kein gesicherter Beweis für das Trinkverhalten einer Person. Es kann durchaus vorkommen, dass jemand normale Werte hat, obwohl er regelmäßig viel Alkohol trinkt. Trotzdem werden bei der MPU erhöhte Leberwerte als Indiz für Alkoholkonsum ausgelegt. Aus diesem Grund solltest du Leberwerte außerhalb des Normbereichs plausibel erklären können, wenn du zur MPU gehst.

Dass du dein Trinkverhalten geändert hast, kannst du nachweisen, indem du deine Leberwerte alle sechs bis acht Wochen von deinem Hausarzt bestimmen und die Ergebnisse bestätigen lässt. Waren die Werte anfangs außerhalb der Norm und normalisieren sich im Laufe der Zeit, hast du einen überzeugenden Beleg für deine Verhaltensänderung. Und selbst wenn sich deine Werte nicht verbessern, sieht der Gutachter durch die regelmäßigen Untersuchungen, dass du an dir arbeitest und die Sache ernst nimmst.

Die Blut- und Leberwerte alleine entscheiden nicht über das Ergebnis der MPU

Ob du den Fahreignungstest bestehst, hängt nicht nur von deinen Blut- und Leberwerten ab. Denn diese Werte sind zunächst einmal nur Anhaltspunkte, die auf einen erhöhten oder missbräuchlichen Alkoholkonsum hinweisen können.

Am Ende kommt es auf das Gesamtbild an, das der MPU Gutachter durch die Fragebögen, die medizinische Untersuchung, den Reaktionstest und das psychologische Gespräch von dir gewinnt.

Entsteht beim Gutachter durch deine Antworten im psychologischen Gespräch auch nur ansatzweise der Eindruck, dass du dein Trinkverhalten verharmlost oder deine Fahrt unter Alkoholeinfluss herunterspielst, gefährdest du eine positive Bewertung. Kommen dann noch erhöhte Leberwerte dazu, steigt die Wahrscheinlichkeit eines negativen Gutachtens.

Leberwerte beim MPU Test: Das Wichtigste noch einmal zusammengefasst

  • Bei einer MPU wegen Alkohol wird dein Blut auf bestimmte Werte und Enzyme untersucht.
  • Liegen die Werte außerhalb des Normbereichs, kann das ein Hinweis auf missbräuchlichen Alkoholkonsum sein und dein positives Gutachten gefährden.
  • Du solltest deine Werte vier bis sechs Wochen vor der MPU von deinem Hausarzt bestimmen lassen. Bei erhöhten Werten, die nicht von Alkohol ausgelöst wurden, solltest du die Ursache abklären lassen und das ärztliche Attest bei der MPU vorlegen.
  • Lässt du deine Werte alle sechs bis acht Wochen bestimmen und ärztlich bestätigen, kannst du belegen, dass du dein Trinkverhalten geändert und an dir gearbeitet hast.
  • Damit sich deine Werte weitestgehend normalisieren, solltest du deinen Alkoholkonsum drei Monate vor der MPU komplett einstellen.

 

Ömer Bekar

Experte für digitale Diagnostik, Online Marketer und SEO Experte

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