Das zählt für ein positives MPU-Gutachten bei Cannabiskonsum

Abstinenz & Spezialfälle

Cannabiskonsum MPU-Gutachten

Es gibt klare Anforderungen, die erfüllt sein müssen, damit das MPU-Gutachten bei Cannabiskonsum positiv ausfällt.

Nach Alkohol sind Drogen der häufigste Grund für die Anordnung einer MPU. Und auch wenn Cannabis nicht zu den harten Drogen zählt und es einige Sonderregelungen gibt, kann dir Cannabiskonsum eine MPU einbringen. Doch wenn du weißt, worauf es bei der Begutachtung ankommt und welche Fehler du vermeiden solltest, kannst du die MPU gut vorbereitet antreten.

MPU Online Test

Für die Begutachtung der Kraftfahreignung gibt es einheitliche, klar definierte und verbindlich vorgeschriebene Leitlinien. Die MPU-Stelle orientiert sich an diesen Kriterien, wenn sie die Testverfahren und Untersuchungsmethoden für deine MPU zusammenstellt. Auch der Gutachter leitet seine Fragen für das psychologische Gespräch aus diesen Richtlinien ab und legt sie bei seiner Bewertung zugrunde.

Eine wesentliche Voraussetzung für ein erfolgreiches Abschneiden bei der MPU ist, dass du die notwendigen Abstinenzbelege vorweisen kannst. Wie bei anderen Drogen oder Alkohol musst du auch bei einer MPU wegen Cannabis in aller Regel durch entsprechende Nachweise dokumentieren, dass du in den vergangenen Monaten nicht mehr konsumiert hast.

Doch die Teilnahme an einem Abstinenzprogramm alleine reicht nicht aus. Vielmehr musst du genauso vermitteln, dass du an dir gearbeitet und eine stabile Verhaltensänderung erreicht hast. In diesem Beitrag erfährst du, welche Anforderungen bei Cannabiskonsum gelten und wie du die Grundlage für ein positives MPU-Gutachten schaffst.

Grundvoraussetzung für ein positives MPU-Gutachten: Strikte Trennung zwischen Cannabiskonsum und Teilnahme am Straßenverkehr

Ein grundsätzlicher Aspekt für eine positive Bewertung deiner Fahreignung ist das sogenannte Trennungsvermögen. Damit ist gemeint, dass du strikt zwischen dem Cannabiskonsum und der Teilnahme am Straßenverkehr trennen kannst. Der Gutachter muss davon überzeugt sein, dass du dich nicht mehr hinters Steuer setzen wirst, wenn du zuvor Cannabis konsumiert hast.

Wurdest du unter Drogeneinfluss erwischt, hattest du das Trennungsvermögen zumindest zeitweise verloren. In der MPU geht es nun darum, dass du aufzeigst, dass und wie du künftig die Trennung zwischen Konsum und Autofahren (wieder) sicherstellen kannst.

Ähnlich wie bei Alkohol wird nicht zwangsläufig erwartet, dass du nie wieder Cannabis konsumierst. Es muss zunächst einmal nur gewährleistet sein, dass du kein Kraftfahrzeug führst, solange du unter dem Einfluss von Cannabis stehst. Vom Grundprinzip her ähnelt der Ansatz somit dem kontrollierten Trinken. Auch hier geht es darum, verantwortungsvoll, geplant und in kleinen Mengen zu konsumieren.

Voraussetzung ist aber immer, dass es in deinem Fall tatsächlich nur um einen gelegentlichen Konsum von Cannabis geht. Steht ein regelmäßiger Cannabiskonsum oder ein Mischkonsum im Raum, ist Abstinenz in Zukunft Pflicht. In diesem Fall sind dann auch die Maßstäbe, die der Gutachter anlegt, strenger.

Anforderung: Kein gleichzeitiger Konsum von Cannabis und Alkohol

Wenn du wegen Cannabiskonsum zur MPU musst, wird dich der Gutachter fragen, ob du auch Alkohol trinkst. Hintergrund hierzu ist, dass es Theorien gibt, nach denen Alkohol die Wirkung von Cannabis deutlich steigert. Außerdem beeinflusst Alkohol den Willen, die Wahrnehmung und viele andere Dinge.

Aus diesem Grund solltest du niemals erzählen, dass du bevorzugt Cannabis konsumierst, wenn es auf einer Party feucht-fröhlich zugeht. Du kannst zwar einräumen, dass du entweder Cannabis konsumiert oder Alkohol getrunken hast. Aber niemals beides zusammen. Denn diese Aussage beschert dir mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ein negatives Gutachten.

Anforderung: Keine Verharmlosung des Konsums

Bei Cannabis unterscheidet die Behörde zwischen einem einmaligen, gelegentlichen und regelmäßigen Konsum. Ein einmaliger Konsum bedeutet, dass du tatsächlich nur ein einziges Mal Cannabis probiert hast. Die Wahrscheinlichkeit, dass du ausgerechnet dann, wenn du zum ersten Mal mit Cannabis Kontakt hattest, erwischt wurdest, dürfte aber ziemlich gering sein.

Ein gelegentlicher Konsum liegt vor, wenn du mehr als einmal Cannabis konsumiert hast. Als Gelegenheitskonsument konsumierst du zwar immer mal wieder, bist aber nicht abhängig. Ein regelmäßiger Konsum ist gegeben, wenn du mehrmals die Woche konsumierst oder es bereits Gewöhnungseffekte gibt und du die Menge stetig steigern musstest.

Die Einordnung des Konsums hängt aber weniger von deinen Aussagen ab. Stattdessen orientiert sich die Behörde an den Blutwerten, die festgestellt wurden. Maßgeblich ist hier vor allem der THC-COOH-Wert. THC-COOH ist ein Abbauprodukt, das mehrere Wochen lang nachweisbar ist. Je nachdem, wie hoch die THC-COOH-Konzentration in deinem Blut war, ist aus Sicht der Behörde ein gelegentlicher oder regelmäßiger Konsum nachgewiesen.

Bei der MPU ist zum einen wichtig, dass deine Aussagen zu den Werten passen. Dabei ist die beste Strategie, wenn du ehrlich bist. Spielst du die ganze Angelegenheit herunter, verstrickst dich in Widersprüche oder wirkst unglaubwürdig, wird dir der Gutachter kein positives Gutachten ausstellen.

Zum anderen solltest du Cannabis nicht als harmlose Droge darstellen. Mag sein, dass andere Drogen gefährlicher sind oder dass Alkohol weit häufiger die Ursache für Verkehrsunfälle ist. Aber bei der MPU geht es nicht um solche Fragen, sondern um deine Fahreignung. Deshalb solltest du verdeutlichen, dass du deinen Fehler einsiehst und an dir gearbeitet hast.

Anforderung: Erkennbare Aufarbeitung der Problematik

Zunächst einmal muss deutlich werden, dass du erkannt und eingesehen hast, dass dein Cannabiskonsum problematisch war. Hättest du kein Problem, wärest du jetzt nicht bei der MPU. Doch die Einsicht alleine reicht nicht aus. Der Gutachter erwartet, dass du deine Problematik von Grund auf aufgearbeitet hast.

Dazu gehört, dass du schildern kannst, wann du das erste Mal Cannabis probiert hast und wie sich dein Konsum im Laufe der Zeit weiterentwickelt hat. Du solltest angeben können, in welchen Situationen du welche Mengen konsumiert hast. Außerdem ist wichtig, dass du die Frage nach dem Warum beantworten kannst. Wieso hast du Cannabis konsumiert? Was hast du damit bezweckt? Was hat dir der Konsum gegeben?

Den Tattag solltest du ebenfalls präzise beschreiben können. Für deine Fahreignung ist zwar nicht nur das eine Delikt maßgeblich, sondern die Thematik als Ganzes. Und was passiert ist, weiß der Gutachter aus der Akte. Aber er möchte deine Sicht der Dinge hören. Denn zum einen ist der Vorfall der Auslöser für alles, was danach passiert ist. Deshalb gehört er zur Aufarbeitung dazu. Zum anderen kann der Gutachter durch deine Schilderung feststellen, ob du die Sache ernst nimmst oder die MPU in Wahrheit für übertrieben hältst.

Wenn du dich ernsthaft mit einem Thema befasst, eignest du dir zwangsläufig Fachwissen an. Zur Überprüfung kann der Gutachter ein paar Fragen dazu stellen. Daher solltest du zum Beispiel beantworten können, wie die verschiedenen Cannabisprodukte wirken, was die Blutwerte bedeuten, wie schnell Cannabis im Blut abgebaut wird und welche Risiken der Konsum birgt.

Anforderung: Stabile Verhaltensänderung

Die Erkenntnis, dass deine bisherige Einstellung und deine Gewohnheiten mit Blick auf den Cannabiskonsum und die Teilnahme am Straßenverkehr problematisch waren, ist nur der Anfang. Der Gutachter erwartet, dass du eine Entwicklung vollzogen und dein Verhalten stabil geändert hast.

Ein Aspekt dabei ist, dass du jetzt in der Lage bist, realistisch einzuschätzen, wie gefährlich dein Verhalten war und welche Risiken eine Fahrt unter Drogeneinfluss birgt. Außerdem solltest du benennen können, welche Nachteile und negativen Folgen der Cannabiskonsum für dich hatte.

Hier geht es aber nicht nur um den Entzug der Fahrerlaubnis oder die Anordnung der MPU. Stattdessen solltest du auf deinen Lebensalltag eingehen. Filmrisse, Trägheit oder Stress mit dem Arbeitgeber und in der Familie sind Beispiele für negative Auswirkungen des Konsums.

Auf dieser Basis solltest du erläutern können, welche Änderungen du inzwischen vorgenommen hast. Was machst du jetzt anders? Was sind die Gründe für dein Umdenken? Welche Verbesserungen hast du festgestellt? Welche Erkenntnisse hast du für dich gewonnen? Was motiviert dich dazu, die Veränderungen aufrechtzuerhalten? Welche Vorsätze und konkreten Ziele hast du dir gesetzt?

Der Gutachter muss nachvollziehen können, dass du dir neue Denkmuster und Verhaltensweisen angeeignet hast, die mittlerweile fest in deinem Alltag verankert sind und funktionieren.

Anforderung: Risikobewusstsein und tragfähige Strategien für die Zukunft

Für eine positive Beurteilung deiner Fahreignung und eine günstige Verhaltensprognose ist auch der Blick in die Zukunft wichtig. Zwar kann niemand vorhersehen, was passieren wird. Aber der Gutachter muss davon ausgehen können, dass das Risiko für Rückfälle in alte Muster gering ist.

Aus diesem Grund solltest du vermitteln, dass dir klar ist, welche Situationen oder Ereignisse für dich zu Stolpersteinen werden könnten. Schließe Rückfälle auf keinen Fall kategorisch aus. Denn das kann niemand. Eine realistische Einschätzung beinhaltet, dass du die möglichen Stolpersteine kennst.

Gleichzeitig solltest du vermitteln, welche Strategien du für dich gefunden hast, um den Risiken zu begegnen. Auch hier sind aber realistische Ansätze wichtig. Du musst Mittel und Konzepte zur Hand haben, die sich im alltäglichen Leben auch wirklich umsetzen lassen.

Entscheidend dabei ist, dass du von dir selbst ausgehst und dich auf dich beziehst. Beschreibe nicht nur äußere Umstände. Erzählst du dem Gutachter zum Beispiel, dass du den Kontakt zu deinen früheren Freunden abgebrochen hast und kritischen Situationen wie Partys aus dem Weg gehst, mag das zwar ein guter Ansatz sein. Aber er alleine garantiert nicht, dass du dir kein Cannabis besorgst und daheim für dich alleine konsumierst.

Anforderung: Keine körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen der Fahreignung

Ein intensiver Cannabiskonsum über einen längeren Zeitraum hinweg kann seine Spuren hinterlassen. Für die Fahreignung zählen nicht nur charakterliche Faktoren, sondern auch gesundheitliche Aspekte. Aus diesem Grund beinhaltet die MPU neben dem psychologischen Gespräch eine medizinische Untersuchung und einen computergestützten Leistungstest.

Der medizinische Teil setzt sich aus einem Gespräch mit dem Arzt und einer allgemeinen körperlichen Untersuchung zusammen. Dabei wird der Arzt darauf achten, ob der Cannabiskonsum gesundheitliche Auswirkungen oder Folgeschäden hervorgerufen hat. Eine Blut- oder Urinprobe dient zur Überprüfung, ob du in der Zeit zwischen dem Ende des Abstinenzprogramms und der MPU Cannabis oder andere Drogen konsumiert hast.

Beim Computertest geht es um das Leistungsvermögen, das für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr relevant ist. Die MPU-Stelle setzt dabei Testverfahren ein, die Kriterien wie Reaktion, Konzentration, Belastbarkeit, Wahrnehmung und Orientierungsvermögen messen. Vor dem Reaktions- und Leistungstest musst du aber keine Angst haben. Es werden keine Spitzenleistungen erwartet, sondern lediglich ein ganz normales, durchschnittliches Leistungsvermögen.

Grundsätzlich gilt, dass es keine gravierenden Beeinträchtigungen geben darf. Du musst also körperlich und geistig so gesund sein, dass es in dieser Hinsicht keine Bedenken an deiner Teilnahme am Straßenverkehr gibt.

Fazit zum positiven MPU-Gutachten bei Cannabiskonsum

Damit die Begutachtung mit einem positiven MPU-Gutachten endet, musst du deinen Cannabiskonsum nachhaltig in den Griff bekommen haben. Der Gutachter muss erkennen können, dass du dein Problem erkannt, die Ursachen dafür analysiert und eine stabile Verhaltensänderung erreicht hast.

Entscheidend ist, dass du schlüssig und glaubwürdig aufzeigen kannst, wie du in Zukunft eine sehr strikte Trennung zwischen dem Konsum und der Teilnahme am Straßenverkehr sicherstellst.

Wichtig ist, dass du ehrlich antwortest, dich auf deine individuelle Geschichte beziehst und dich kooperativ zeigst. Lass dich nicht auf politische Diskussionen ein. Denn zum einen geht es bei der MPU um deine Fahreignung und zum anderen könnte der Gutachter unterstellen, dass du von deiner Problematik ablenken willst oder diese nicht ernst nimmst. Stelle lieber unter Beweis, dass du dir der Gefahren bewusst bist und tragfähige Lösungen gefunden hast, um künftig ordnungsgemäß am Straßenverkehr teilzunehmen.

 

Ömer Bekar

Experte für digitale Diagnostik, Online Marketer und SEO Experte

Ömer Bekar ist seit 2004 führend in der Entwicklung digitaler Diagnostik und Eignungstests. Er spezialisiert sich auf die Erstellung maßgeschneiderter Testverfahren für Behörden und renommierte Unternehmen. Zudem konzipiert er präzise Fragekataloge für Bewerbungsprozesse und Eignungsauswahl. Als Qualifizierungsexperte nach DIN 33430 und ISO 10667 verbindet er wissenschaftliche Genauigkeit mit praktischer Anwendung. Vertrauen Sie auf seine umfassende Expertise und Professionalität.

MPU Reaktionstest

Optimiere deine Vorbereitung für die MPU mit unserem speziellen Reaktionstest-Modul aus dem kostenpflichtigen Online-Kurs. Steigere deine Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentrationsfähigkeit, um den Anforderungen bestens gewappnet zu begegnen.

MPU Alkohol Test

Bereite dich optimal auf die MPU wegen Alkoholmissbrauchs vor, indem du unser spezielles Alkoholtest-Modul aus dem kostenpflichtigen Online-Kurs in Anspruch nimmst. Trainiere zielgerichtet deine Fähigkeit, nüchtern am Steuer zu sein, und gehe mit Zuversicht in die MPU-Prüfung. Starte den Test heute und setze alles daran, deine Fahrerlaubnis wiederzuerlangen!

Kontrolliertes Trinken

Stärke mit gezieltem Training deine Fähigkeit, deinen Alkoholkonsum zu überwachen, und reduziere die Gefahr, erneut negativ aufzufallen. Mit unserem speziellen Test-Modul aus dem kostenpflichtigen Online-Kurs bereitest du dich optimal auf die MPU vor und erhältst tiefergehende Einblicke in den Prüfungsablauf und potenzielle Fragen.

Drogen MPU Test

Maximiere deine Erfolgsaussichten für die MPU im Zusammenhang mit Drogen durch unser spezielles Drogentest-Modul aus dem kostenpflichtigen Online-Kurs. Trainiere intensiv deine Fähigkeit zur Abstinenz und verbessere dein Verhalten im Straßenverkehr.

Linienverfolgungstest

Der MPU Linienverfolgungstest stellt einen essenziellen Teil der Begutachtung dar. Mit unserem speziellen Linienverfolgungstest-Modul aus dem kostenpflichtigen Online-Kurs erhältst du die optimale Vorbereitung, um diese Prüfung souverän zu bewältigen. Starte jetzt den Test und mache dich bestens für die MPU fit!

MPU Leistungstest

Der MPU Leistungstest aus unserem kostenpflichtigen Online-Kurs ist ein essenzieller Schritt in der Vorbereitung auf die MPU. Er unterstützt dich gezielt dabei, deine kognitiven Fähigkeiten zu schärfen und auf ein optimales Level zu bringen.

Punkte MPU - Test

Das MPU Punktetest-Modul aus unserem kostenpflichtigen Online-Kurs ist essenziell für alle, die sich auf die MPU wegen Punkten vorbereiten. Es bietet dir gezielte Unterstützung, um dein Verkehrsrechts-Wissen zu intensivieren und deine Kenntnisse über die Verkehrsregeln zu perfektionieren.