Cannabis gehört zwar nicht zu den harten und illegalen Drogen. Trotzdem kann eine MPU die Folge sein, wenn du unter dem Einfluss von Cannabis am Steuer erwischt wurdest. Gleiches gilt, wenn du an anderer Stelle auffällig wurdest und die Behörde von einem regelmäßigen Konsum ausgeht. Die Begutachtung der Fahreignung ähnelt dann in den meisten Punkten einer klassischen MPU wegen Drogen.
Für die Anordnung einer MPU kann es zwar viele verschiedene Gründe geben. Neben Alkohol sind Drogendelikte aber der häufigste Untersuchungsanlass. Und in die Gruppe der Drogen und Betäubungsmittel gehört auch Cannabis.
Musst du wegen Cannabiskonsum zur MPU, wird dies logischerweise das zentrale Thema für die Beurteilung deiner Fahreignung sein. Und mit welchen Fragen zum Cannabiskonsum du bei der MPU rechnen solltest, erfährst du in diesem Beitrag.
Drogen und Autofahren schließen sich aus
Wer Drogen nimmt, ist nicht geeignet, Kraftfahrzeuge im Straßenverkehr zu führen. – Diese Aussage klingt zwar hart, ist aber gängige Praxis.
Mit Blick auf die MPU bedeutet das, dass du praktisch immer ein Abstinenzprogramm durchlaufen musst, bevor du überhaupt zur Begutachtung antreten kannst. Dabei musst du in aller Regel über einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten dokumentieren, dass du keine Drogen mehr nimmst. Bei THC kann unter Umständen ein kürzerer Zeitraum genügen.
Statistisch gesehen, führt Alkoholeinfluss sehr viel öfter zu Verkehrsunfällen als Drogenkonsum. Aber Alkohol ist gewissermaßen eine Art Volksdroge. Es ist nicht verboten, Alkohol zu kaufen, zu besitzen und zu konsumieren. Alkohol ist salonfähig und bei gesellschaftlichen Anlässen ist es völlig normal, dass Alkohol ausgeschenkt wird. Aus diesem Grund sind für Alkohol genaue Regelungen mit abgestuften Strafmaßen definiert.
Im Unterschied dazu gilt bei Drogen weitestgehend null Toleranz. Das mag zwar Raum für Kritik bieten, bringt dich aber mit Blick auf die MPU nicht weiter.
Drogen erfordern keine Gewöhnung
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Alkohol und Drogen betrifft die Gewöhnung. Wer sich mit deutlich über 1 Promille Alkohol im Blut noch sicher auf den Beinen halten und sogar ein Fahrzeug lenken kann, muss seine Trinkfestigkeit durch regelmäßigen Alkoholkonsum erworben haben. Wenn er bei der MPU behauptet, dass er bestenfalls gelegentlich etwas Bier oder Wein trinkt und die Trunkenheitsfahrt der erste und einzige Ausrutscher war, wirkt er unglaubwürdig und wird bei der MPU durchfallen.
Bei Drogen ist es etwas anders. Zwar wird dir der Gutachter nicht abnehmen, dass du ausgerechnet am Tattag das erste und einzige Mal Drogen genommen hattest. Aber einen Gewöhnungsprozess über Monate oder Jahre wie bei Alkohol muss es bei Drogen nicht geben. Das heißt für dich, dass du gut überlegen solltest, was du dem Gutachter erzählst.
Sind außer dem aktuellen Cannabiskonsum keine anderen Drogendelikte aktenkundig, solltest du bei der MPU auf Fragen zu deinen Gewohnheiten nicht freimütig aus dem Nähkästchen plaudern. Du tust dir absolut keinen Gefallen damit, wenn du von deinen Erfahrungen mit Alkohol und anderen Drogen berichtest. Denn dadurch stellst du deine Fahreignung selbst infrage.
Sonderregelungen bei einer MPU wegen Cannabiskonsum
Cannabis eröffnet eine rechtliche Grauzone. Denn der Handel damit ist verboten, der Konsum als solcher aber nicht. Wie viel Cannabis du besitzen darfst, ist je nach Bundesland verschieden.
Wenn die Bundesregierung ihre Pläne umsetzt und Cannabis dadurch in absehbarer Zeit legalisiert wird, wird es zwar einheitliche Regelungen zum Handel und Konsum geben. Mit Blick auf den Straßenverkehr wird sich aber unterm Strich nichts ändern. Unter Drogeneinfluss Auto zu fahren, wird auch in Zukunft zu Strafen führen.
Schon jetzt gibt es für Cannabis etwas abweichende Regelungen bei der MPU als bei anderen Drogen. Ähnlich wie bei Alkohol, wo es das Konzept des kontrollierten Trinkens gibt, ist auch bei Cannabiskonsum ein positives MPU-Gutachten nicht ausgeschlossen, wenn du nachweislich und sehr strikt zwischen dem Konsum und dem Autofahren trennst.
Allerdings solltest du bei diesem Vorhaben sehr vorsichtig sein. Denn wenn deine Messwerte zu hoch sind, wirst du dem Gutachter nicht glaubhaft machen können, dass du wirklich nur ab und zu konsumierst.
Im Blut wird ungefähr 0,1 Promille Alkohol pro Stunde abgebaut, sodass ein Bluttest schon nach recht kurzer Zeit keine kritischen Werte mehr ausweist. Bei Cannabis hilft dir der Abbau nur bedingt. Denn bei einer Kontrolle werden neben dem aktuellen THC-Wert auch die Werte von langfristigen Abbauwerten ermittelt. Diese Werte wiederum bilden die Grundlage dafür, wie dein Cannabiskonsum eingeordnet wird und welche Anforderungen sich daraus für die MPU ergeben.
Drei relevante Messwerte für eine MPU wegen Cannabiskonsum
Bei einer Kontrolle werden mit Blick auf den Cannabiskonsum üblicherweise drei Werte gemessen:
- Der THC-Wert ist der aktive Wert. Er besagt, wie viel THC sich aktuell in deinem Körper befindet und damit ob du unter Drogeneinfluss stehst oder ob nicht.
- Der 11-Hydroxy-THC-Wert weist ein kurzlebiges Abbauprodukt nach. Innerhalb von sechs bis sieben Stunden ist 11-Hydroxy-THC komplett in THC-COOH umgewandelt. Kann 11-Hydroxy-THC nachgewiesen werden, kann der letzte Cannabiskonsum also nur wenige Stunden zurückliegen.
- Der THC-COOH-Wert misst ein langfristiges Abbauprodukt. Da er zwei Wochen und länger messbar ist, kann ein einmaliger Konsum bei einem hohen Wert praktisch ausgeschlossen werden.
Die Kombination dieser drei Werte ist maßgeblich dafür, wie dein Cannabiskonsum eingestuft wird. Der THC-Wert gibt Auskunft über den aktuellen Konsum. Zusammen mit einem nachweisbaren 11-Hydroxy-THC-Wert ist klar, dass du vor sehr kurzer Zeit Cannabis konsumiert haben musst.
Der THC-COOH-Wert wiederum lässt Rückschlüsse auf einen regelmäßigen Konsum zu. Denn wenn du regelmäßig Cannabis konsumierst, bleibt dieser Wert auch nach mehreren Tagen Abstinenz noch deutlich erhöht.
Wichtig ist das alles deshalb, weil die Einordnung deines Konsumverhaltens darüber entscheidet, ob dir die Behörde die Fahreignung abspricht und die Fahrerlaubnis entzieht. Trittst du dann zur MPU an, um deinen Führerschein wiederzubekommen, müssen deine Aussagen zu den am Tattag festgestellten Werten passen. Andernfalls ist dir ein negatives Gutachten fast schon sicher. Dabei unterscheidet die Behörde zwischen einem regelmäßigen, einem gelegentlichen und einem einmaligen Konsum.
Regelmäßiger Cannabiskonsum
Konsumierst du regelmäßig Cannabis oder besteht sogar eine Abhängigkeit, bist du aus Sicht der Behörde nicht dazu geeignet, Kraftfahrzeuge im Straßenverkehr zu führen. Deine Fahrerlaubnis wird entzogen. Dabei spielt es keine Rolle, ob du unter Cannabis-Einfluss am Steuer erwischt oder in einem anderen Zusammenhang auffällig wurdest.
Dass du regelmäßig Cannabis konsumierst, muss dir die Behörde nachweisen. Diesen Nachweis kann sie wie folgt führen:
- Du hast dich zum Beispiel gegenüber der Polizei entsprechend geäußert oder es gibt bereits aktenkundige Drogendelikte.
- Die Behörde veranlasst ein fachärztliches Gutachten.
- Dein THC-COOH-Wert überschreitet die festgelegten Grenzwerte.
Bei einer anlassbezogenen Blutentnahme, also zum Beispiel weil die Polizei angehalten hat, gilt der Nachweis für einen regelmäßigen Cannabiskonsum als geführt, wenn der THC-COOH-Wert die Grenze von 150 ng/ml überschreitet. Bei einer nicht anlassbezogenen Blutentnahme liegt der Grenzwert bei 75 ng/ml.
Gelegentlicher Cannabiskonsum
Ein Gelegenheitskonsum ist gegeben, wenn du mehr als einmal Cannabis konsumiert hast. Wirst du bei einer Autofahrt angetroffen und überschreitet dein THC-Wert die Grenze von 1 ng/ml, kannst du nach Ansicht der Behörde nicht zwischen Konsum und Autofahren trennen. Die Fahrt unter Drogeneinfluss kann dann den Entzug der Fahrerlaubnis zur Folge haben.
Das Bundesverwaltungsgericht hat aber entschieden, dass eine einmalige Fahrt unter Cannabis-Einfluss nicht zwangsläufig zum Entzug der Fahrerlaubnis führen muss. Wurdest du das erste Mal im Zusammenhang mit Cannabis auffällig und kann dir die Behörde keinen regelmäßigen Konsum nachweisen, kannst du deinen Führerschein unter Umständen behalten. Um deine Fahreignung überprüfen zu lassen, soll die Behörde aber eine MPU anordnen (Bundesverwaltungsgericht, Urteil vom 11.04.2019, Az. 3 C 13.17).
Die Einschätzung, ob du gelegentlich Cannabis konsumierst, richtet sich nach dem THC-COOH-Wert. Demnach gilt, dass von einem Gelegenheitskonsum auszugehen ist, wenn dieser Wert zwischen 5 und 75 ng/ml liegt.
Einmaliger Cannabiskonsum
Ein einmaliger Konsum hat für die Fahrerlaubnis keine Bedeutung. Wenn du also wirklich nur ein einziges Mal Cannabis konsumiert hast, kommst du mit einem blauen Auge davon. Voraussetzung ist natürlich, dass deine Werte zu dieser Aussage passen.
Außerdem solltest du sehr genau überlegen, wie du dich äußerst. Erzählst du den Polizeibeamten während der Verkehrskontrolle zum Beispiel, dass du nur ab und zu mal einen Joint rauchst oder jetzt nach sehr langer Zeit mal wieder etwas geraucht hattest, hat sich die Geschichte mit dem einmaligen Konsum erledigt. Vielmehr hast du dich selbst als Gelegenheitskonsument geoutet und damit ein Argument für die Anordnung der MPU und einen möglichen Entzug der Fahrerlaubnis geliefert.
Die Fragen zum Cannabiskonsum bei der MPU
Wie jede MPU gliedert sich auch eine MPU wegen Cannabiskonsum in drei Teile. Ein Abschnitt ist die medizinische Untersuchung. Sie umfasst ein Gespräch mit dem Arzt und eine allgemeine körperliche Untersuchung. Außerdem gibst du eine Blut- oder Urinprobe ab, die für einen Drogentest ausgewertet wird. Die medizinische Untersuchung soll klären, ob deine Fahreignung aus gesundheitlicher Sicht beeinträchtigt ist.
Ein weiterer Abschnitt ist ein computergestützter Leistungstests. Die Begutachtungsstelle setzt verschiedene, individuell für dich zusammengestellte Testverfahren ein. Sie sollen messen, wie es mit Kriterien wie Reaktion, Konzentration, Belastbarkeit, Wahrnehmung und Orientierung aussieht.
Der wichtigste Abschnitt ist die psychologische Untersuchung. In einem etwa einstündigen Gespräch überprüft der Gutachter deine Fahreignung aus psychologischer Sicht und mit Blick auf dein künftiges Verhalten. Dass der Cannabiskonsum dabei eine zentrale Rolle spielt, dürfte klar sein.
Kein fester Fragenkatalog
Um deine Fahreignung beurteilen und eine Verhaltensprognose abgeben zu können, orientiert sich der Gutachter an den verbindlich vorgeschriebenen Begutachtungsrichtlinien. Sie definieren die Kriterien und Anforderungen, die erfüllt sein müssen, damit die Kraftfahreignung gegeben ist. Die Fragen, die dir der Gutachter stellt, leiten sich deshalb aus diesen Vorgaben ab.
Trotzdem gibt es bei der MPU keinen festen Fragenkatalog. Stattdessen entscheidet der Gutachter innerhalb der Richtlinien selbst, was er dich fragt und auf welche Sachverhalte er näher eingeht. Doch die Fragen beziehen sich im Wesentlichen auf fünf Themenbereiche:
- Delikt: Was genau ist am Tattag geschehen? Wie ist der Tag abgelaufen? Wie hat sich der Vorfall abgespielt? Was war davor und was danach?
- Ursachen: Warum hat sich der Verstoß ereignet? Welche tieferen Ursachen liegen deinem Verhalten zugrunde? Was waren die Auslöser und Motive für deinen Cannabiskonsum?
- Cannabiskonsum: Wann hast du angefangen, Cannabis zu konsumieren? Und wie hat sich dein Konsumverhalten im Laufe der Zeit entwickelt?
- Verhaltensänderung: Was hat dich dazu gebracht, umzudenken? Wieso wirst du dich in Zukunft anders verhalten? Welche Maßnahmen hast du ergriffen, um deine Verhaltensänderung im Alltag umzusetzen? Was ist jetzt anders als vorher?
- Rückfallrisiko: Wie stellst du sicher, dass es zu keinem Rückfall kommt? Welche Risiken siehst du für dich selbst und wie begegnest du ihnen?
Der Gutachter erwartet, dass du deine Problematik erkannt, selbstkritisch analysiert und aufgearbeitet hast. Er muss erkennen können, dass du deine Grundhaltung geändert und dich persönlich weiterentwickelt hast. Außerdem muss der Gutachter nachvollziehen können, wie du verhinderst, dass du in alte Muster verfällst und es erneut zu solchen Verkehrsverstößen kommt.
Beispiele für MPU Fragen zum Cannabiskonsum
Damit du dir eine ungefähre Vorstellung machen kannst, listen wir dir einige Beispiele für Fragen auf, die dir der Gutachter so oder in ähnlicher Form bei der MPU zum Cannabiskonsum stellen kann.
- Wann und bei welcher Gelegenheit sind Sie das erste Mal mit Cannabis in Kontakt bekommen?
- Wie hat sich Ihr Cannabiskonsum im Laufe der Zeit entwickelt?
- Warum haben Sie Cannabis konsumiert? Was wollten Sie damit erreichen, was hat es Ihnen gebracht?
- Haben Sie durch den Cannabiskonsum negative Folgen bemerkt?
- Wieso haben Sie trotz der nachteiligen Folgen weiterhin Cannabis konsumiert?
- Gab es bestimmte Situationen oder längere Phasen, in denen Sie verstärkt Drogen genommen haben?
- Haben Sie auch Alkohol getrunken, wenn Sie etwas geraucht haben?
- Gab es Phasen, in denen Sie nicht konsumiert haben? Wenn ja, warum haben Sie dann doch wieder angefangen?
- Wie stehen Sie heute zu Drogen?
- Was macht Sie so sicher, dass Sie nicht wieder in alte Muster verfallen?
Überlege dir, wie du solche Fragen beantworten würdest. Entscheidend dabei ist, dass du von dir und deiner eigenen Geschichte ausgehst. Es bringt dir nichts, wenn du irgendwelche pauschalen Antworten übernimmst. Denn bei der MPU geht es um deine individuelle Fahreignung.
Ein Beispiel mit Antwort
Der Gutachter will dir nichts Böses. Ihm ist nicht daran gelegen, dich vorzuführen oder in unangenehme Erklärungsnot zu bringen. Aber er hat die Aufgabe, die Eignungsfrage der Behörde für dein Gutachten vollständig zu beantworten. Deshalb kann gut sein, dass er dir die eine oder andere Frage stellt, deren Absicht dir im ersten Moment nicht ganz klar ist. Ein Beispiel für so eine Frage zeigen wir dir jetzt.
Hat die angeordnete MPU dazu geführt, dass Sie den Cannabiskonsum eingestellt haben?
„Der Vorfall, das darauffolgende Strafverfahren und die MPU haben mich natürlich wachgerüttelt. Mir ist dadurch klargeworden, wie groß mein Problem wirklich ist. Das hat mich dazu veranlasst, mein Verhalten zu überdenken. Mir ist klargeworden, dass ich durch die Drogen vor Problemen weglaufen und die Belastungen für einen kurzen Moment vergessen wollte. Heute weiß, dass ich dadurch alles nur noch schlimmer gemacht habe. Deshalb habe ich an den Auslösern gearbeitet und für mich andere Ventile gefunden. Dadurch geht es mir heute wesentlich besser.“
Du solltest nicht den Eindruck erwecken, dass dein entscheidender Antrieb darin besteht, die MPU erfolgreich zu meistern, um deinen Führerschein wiederzubekommen. Denn dadurch wüsste der Gutachter, dass du den Sinn der MPU nicht verstanden hast. Außerdem müsste er davon ausgehen, dass du in alte Muster verfällst, sobald du den Führerschein zurückhast. Die MPU kann zwar der entscheidende Impuls gewesen sein. Doch dass du kein Cannabis mehr konsumierst, muss aus einer inneren Überzeugung heraus geschehen, weil du etwas zum Guten verändern willst, was dir in allen Lebensbereichen zugutekommt.
Das zählt bei den Antworten auf die MPU Fragen zum Cannabiskonsum
Wenn du die Fragen zu deinem Cannabiskonsum bei der MPU beantwortest, ist sehr wichtig, dass du ehrlich bist. Versuche nicht, dem Gutachter etwas vorzuspielen. Als gut geschulter und erfahrener Profi durchschaut er sofort, wenn du einstudierte Aussagen abspulst. Gleiches gilt für Antworten, von denen du glaubst, dass sie gut ankommen, obwohl sie gelogen oder gegen deine Überzeugung sind.
Außerdem solltest du immer im Hinterkopf haben, dass deine Erklärungen zu deinen festgestellten Blutwerten passen müssen. Fliegen deine Lügen auf oder verstrickst du dich in Widersprüche, wirst du bei der MPU durchfallen.
Wichtig ist außerdem, dass du dich auf dich und deine persönliche Geschichte beziehst. Dabei hilft, wenn du deine Antworten in der Ich-Form formulierst. Es geht nicht darum, was „man“ macht, sondern darum, was du erlebt hast und verändern willst. Deshalb solltest du auch nicht zu viel über Dritte berichten. Es war deine Entscheidung, Cannabis zu konsumieren und dich danach ins Auto zu setzen. Also musst du auch die Verantwortung übernehmen.
Gut möglich, dass du angespannt oder nervös bist. Trotzdem solltest du höflich bleiben und dich kooperationsbereit zeigen. Frage ruhig nach, wenn du eine Frage akustisch oder inhaltlich nicht verstanden hast. Aber verkneife dir schnippische Kommentare oder genervte Gegenfragen. Denn damit präsentierst du dich in keinem guten Licht.
Behalte im Hinterkopf, dass die MPU keine Prüfung ist. Es ist kein Test, bei dem du richtig oder falsch antworten kannst. Der Gutachter bewertet auch nicht jede deiner Aussagen für sich oder vergibt dafür Noten. Für ihn zählt, dass du ein glaubwürdiges Gesamtbild vermittelst. Deshalb ist die beste Strategie, wenn du authentisch bleibst und dich offen auf das Gespräch einlässt.
Fazit zu den Fragen nach dem Cannabiskonsum in der MPU
Musst du wegen Cannabiskonsum zur MPU, will der Gutachter durch seine Fragen herausfinden, ob du dein Problem erkannt und aufgearbeitet hast. Er möchte ermitteln, ob ein echtes Umdenken stattgefunden hat und deine Verhaltensänderung mittlerweile stabil in deinem Alltag verankert ist.
Dazu gehört, dass du selbstkritisch nachvollziehst, warum du die Drogen genommen hast und wie sich dein Konsum weiterentwickelt hat. Kannst du glaubhaft aufzeigen, dass du die Ursachen kennst, die Auslöser abgestellt hast und vermeiden kannst, wieder in diese Situation zu kommen, schaffst du eine solide Grundlage für ein positives Gutachten.