Unterschied: Medizinisch-psychologisches Gutachten und MPU

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Medizinisch-psychologisches Gutachten und MPU Unterschied

Zwischen dem medizinisch-psychologischen Gutachten und der MPU gibt es einen Unterschied.

Hast du deinen Führerschein verloren und musst jetzt eine MPU machen, um die Fahrerlaubnis wiederzubekommen, fordert dich die Behörde dazu auf, ein medizinisch-psychologisches Gutachten vorzulegen. Aber wie läuft so eine Untersuchung ab? Was ist der Unterschied zwischen einer MPU und einem medizinisch-psychologischen Gutachten? Und welches Ergebnis kann das MPU-Gutachten haben? Wir klären auf!

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Den Führerschein abgeben zu müssen, ist für die meisten Autofahrer eine mittlere Katastrophe. Schließlich geht es dabei nicht nur um die eigene Mobilität. Vielmehr können alle Lebensbereiche von dem Verlust betroffen sein, vom Job bis zur Familie.

Die Situation verschärft sich, wenn die Behörde auch noch eine MPU anordnet, bevor sie wieder eine Fahrerlaubnis erteilt. Zumal sich rund um die medizinisch-psychologische Untersuchung allerlei Mythen, Gerüchte und Halbwahrheiten ranken. Oft fehlt es außerdem schlicht an Wissen. Immerhin kommt längst nicht jeder Autofahrer in die Situation, sich überhaupt jemals einer Begutachtung stellen zu müssen.

Vor diesem Hintergrund ist es dann auch kein Wunder, wenn die Begrifflichkeiten mitunter durcheinander geraten. So werden manchmal ein medizinisch-psychologisches Gutachten und die MPU synonym verwendet, obwohl es einen großen Unterschied zwischen diesen beiden Dingen gibt. Welcher das ist, erfährst du in diesem Beitrag!

Medizinisch-psychologisches Gutachten und MPU: Was ist der Unterschied?

Das Kürzel MPU steht für medizinisch-psychologische Untersuchung. Offiziell wird auch von einer Begutachtung der Kraftfahreignung gesprochen, im Volksmund ist gerne vom Idiotentest die Rede.

Die Führerscheinbehörde ordnet eine MPU an, wenn Zweifel daran aufgekommen sind, ob du als Führer eines Kraftfahrzeugs für die Teilnahme am Straßenverkehr geeignet bist. Die Untersuchung soll diese Zweifel ausräumen. Dabei wird die Fahreignung aus körperlicher, geistiger und psychologischer Sicht untersucht.

Im Unterschied zur MPU ist ein medizinisch-psychologisches Gutachten das Ergebnis der Untersuchung.

Im Gutachten steht, welche Erkenntnisse der Gutachter gewonnen hat und wie er deine Fahreignung beurteilt. Das Gutachten wertet die MPU also aus und hält die Einschätzung deiner Kraftfahreignung schriftlich fest. Dabei beantwortet das Gutachten die Eignungsfrage, die die Führerscheinstelle für die MPU vorgegeben hatte.

Weil das medizinisch-psychologische Gutachten das Ergebnis der medizinisch-psychologischen Untersuchung wiedergibt, wird es auch als MPU-Gutachten bezeichnet.

Was ist eine MPU und wie läuft sie ab?

Meistens ordnet die Behörde eine MPU an, wenn du nach einem Führerscheinentzug eine neue Fahrerlaubnis beantragst. Bevor dein Antrag bewilligt wird und du deinen Führerschein zurückbekommst, musst du ein positives MPU-Gutachten vorlegen.

Möglich ist aber auch, dass du eine MPU absolvieren musst, um deinen Führerschein zu behalten. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn du bei einer Verkehrskontrolle auffällig wurdest oder mit mehr als 1,6 Promille mit dem Fahrrad unterwegs warst.

Generell kann die Behörde immer dann eine MPU anordnen, wenn sie Zweifel an deiner Fahreignung als Verkehrsteilnehmer hat und diese abklären lassen möchte. Die häufigsten Untersuchungsanlässe dabei sind:

  • Fahrten unter dem Einfluss von Alkohol
  • Verkehrsteilnahme unter dem Einfluss von Drogen oder Besitz und Konsum illegaler Drogen
  • 8 oder mehr Punkte im Flensburger Fahreignungsregister
  • Straftaten oder aggressives Verhalten im Straßenverkehr
  • körperliche Krankheiten, psychische Erkrankungen oder geistige Einschränkungen

Gegen die Anordnung der MPU kannst du keine Rechtsmittel einlegen. Denn letztlich bleibt es dir selbst überlassen, ob du dich der Begutachtung unterziehst. Du bist nicht dazu verpflichtet. Verweigerst du die MPU und reichst kein Gutachten ein, wird allerdings dein Antrag auf Fahrerlaubnis-Wiedererteilung abgelehnt.

Um die MPU zu absolvieren, suchst du dir eine amtlich zugelassene Begutachtungsstelle aus und informierst die Behörde darüber. Die Behörde schickt daraufhin deine Akte an die MPU-Stelle. Gleichzeitig formuliert sie eine konkrete Eignungsfrage für dein Gutachten, zum Beispiel: „Ist zu erwarten, dass Herr/Frau Name erneut unter Alkoholeinfluss ein Kraftfahrzeug führen wird?“

Sind Drogen oder Alkohol der Grund für deine MPU, nimmst du im Vorfeld an einem Abstinenzkontrollprogramm teil. Dabei gibst du über einen Zeitraum von einem halben oder einem ganzen Jahr regelmäßig Haar- oder Urinproben ab, um zu dokumentieren, dass du die jeweiligen Substanzen nicht mehr konsumierst.

Die eigentliche MPU dauert etwa drei bis vier Stunden und gliedert sich immer in drei Abschnitte:

Medizinische Untersuchung

Im medizinischen Teil der MPU geht es um die Frage, ob körperliche Mängel oder generell gesundheitliche Einschränkungen deiner Teilnahme am Straßenverkehr entgegenstehen. Dazu führt der Arzt eine allgemeine Untersuchung durch, bei der er zum Beispiel dein Herz-Lungensystem abhört, deine Reflexe testet und deine Beweglichkeit überprüft. Im Gespräch erkundigt er sich nach Vorerkrankungen, bestehenden Beschwerden und Medikamenten, die du regelmäßig einnimmst.

Bei einer MPU wegen Alkohol oder Drogen verschafft sich der Arzt außerdem einen Eindruck von deiner Koordination. Dafür fordert er dich beispielsweise auf, auf einem Bein zu stehen, gerade auf einer Linie zu laufen oder mit deinem Zeigefinger die Spitze deiner Nase zu berühren.

Am Ende der Untersuchung gibst du eine Blutprobe ab. Sie wird auf verschiedene Werte untersucht, die Rückschlüsse auf deinen Konsum und mögliche Folgeschäden erlauben.

Leistungstest

Für den Leistungstest stellt die Begutachtungsstelle für dich individuell verschiedene Testverfahren zusammen, die dein Reaktionsvermögen, deine Wahrnehmung, deine Konzentration und deine Belastbarkeit prüfen. Alle Tests finden an einem speziellen Computer statt.

Ein mögliches Testverfahren ist ein Reaktionstest. Dabei siehst du auf dem Bildschirm verschiedene Farbfelder und hörst über Kopfhörer unterschiedliche Töne. Je nach Farbe und Ton musst du dann Tasten, Pedale oder beides drücken. Bei anderen Tests sollst du die Anfangs- und Endpunkte von ineinander verschlungenen Linien erkennen, dir Bilder von Verkehrsszenen einprägen und wiedergeben oder Figuren miteinander abgleichen.

Generell soll dich der Leistungstest an deine Belastungsgrenzen bringen. Aber es ist nicht notwendig, dass du alles richtig machst. Allzu hoch sind die Anforderungen nicht, sodass durchschnittliche Ergebnisse ausreichen.

Solltest du trotzdem nicht bestehen, wird teilweise ein zweiter Durchlauf gestartet. Eine andere Möglichkeit ist die sogenannte Fahrverhaltensbeobachtung. Das ist eine Probefahrt, die über eine vorgegebene Strecke führt und an der ein Fahrlehrer und ein Verkehrspsychologe teilnehmen. Ist bei der Fahrt alles in Ordnung, hast du das schlechte Ergebnis vom Computertest damit ausgeglichen.

Psychologische Untersuchung

Der wichtigste Abschnitt der MPU ist das Gespräch mit dem Psychologen. Es dauert ungefähr eine Stunde.

In dem Gespräch wird dich der Gutachter zunächst allgemein zu dir als Person und deiner Lebenssituation befragen. Außerdem wird er auf das Delikt eingehen, das dich letztlich zur MPU gebracht hat.

Anschließend wird der Gutachter auf die Ursachen, Hintergründe und Zusammenhänge deines Verhaltens zu sprechen kommen. Er möchte wissen, ob du dich mit der Thematik beschäftigt und die Problematik aufgearbeitet hast. Dabei kommt es vor allem darauf an, ob du erkannt hast, was dein Fehlverhalten ausgelöst hast.

Im weiteren Verlauf des Gesprächs richtet sich der Blick in die Zukunft. Der Gutachter ermittelt, ob du eine stabile Verhaltensänderung erreicht hast, die du beibehalten wirst. Deshalb erkundigt er sich nach den Maßnahmen, die du in der Zwischenzeit ergriffen hast. Er interessiert sich für die Strategien, die du für dich erarbeitet hast, um nicht wieder in alte Muster zu verfallen.

Insgesamt geht es bei der psychologischen Untersuchung darum, ob du dein Fehlverhalten einsiehst, die Auslöser dafür aufgespürt und deine Grundeinstellung nachhaltig verändert hast. Dabei bewertet der Gutachter aber nicht jede deiner Antworten einzeln für sich. Stattdessen zählt das Gesamtbild, das du vermittelst.

Deshalb bringt es dir auch nichts, wenn du irgendwelche pauschalen Antworten auswendig lernst. Um den Gutachter zu überzeugen, solltest du dich ehrlich auf das Gespräch einlassen und offen über deine Geschichte sprechen.

Welches Ergebnis kann ein medizinisch-psychologisches Gutachten bei der MPU haben?

Oft wird dir der Gutachter am Ende des Gesprächs eine erste Einschätzung geben. Allerdings kann die Auswertung deiner Blutprobe das Ergebnis noch verändern. Das endgültige Resultat der psychologisch-medizinischen Untersuchung erfährst du, wenn etwa zwei Wochen nach deinem Termin der Begutachtungsstelle das schriftliche Fahreignungsgutachten in deinem Briefkasten liegt. Dabei kann das MPU-Gutachten in drei Varianten ausfallen.

Ein Tipp: Wenn du das MPU-Gutachten in Auftrag gibst, solltest du auf dem Formular immer angeben, dass die Begutachtungsstelle beide Ausfertigungen des Gutachtens an dich schicken soll. Denn du weißt nicht, wie deine MPU ausfällt. Gehen beide Exemplare an dich, kannst du je nach Ergebnis entscheiden, wie du damit verfährst.

Positives MPU-Gutachten

Mit einem positiven MPU-Gutachten hast du dein Ziel erreicht. Die Untersuchung hat bestätigt, dass deine Fahreignung in vollem Umfang besteht oder wiederhergestellt ist.

Eine Ausfertigung des Gutachtens reichst du bei der Behörde ein. Die Bewilligung deines Antrags ist dann eine Formsache, sodass dir zeitnah wieder eine Fahrerlaubnis erteilt wird. Hast du deinen Führerschein, bewirkt das positive Gutachten, dass die Fahrerlaubnis nicht entzogen wird.

Bedingt geeignetes Fahreignungsgutachten

Das Ergebnis deiner Begutachtung kann lauten, dass du bedingt geeignet bist. In diesem Fall ist deine Fahreignung grundsätzlich geben, besteht aber nicht in vollem Umfang.

In aller Regel enthält das MPU-Gutachten deshalb die Empfehlung für eine Nachschulung, die die noch vorhandenen Defizite ausräumt. Bei der Nachschulung handelt es sich üblicherweise um eine Maßnahme gemäß § 70 FeV (Fahrerlaubnis-Verordnung).

Die Behörde wird die Erteilung deiner Fahrerlaubnis an die Maßnahme knüpfen. Nachdem du das entsprechende Fahreignungsseminar besucht hast, bekommst du deinen Führerschein also wieder.

Negatives psychologisch-medizinisches Gutachten

Bist du bei der MPU durchgefallen, solltest du das negative MPU-Gutachten für dich behalten. Legst du es bei der Behörde vor, wird dein Antrag abgelehnt. Du bekommst deinen Führerschein also nicht wieder oder musst ihn abgeben.

Außerdem bleibt das Gutachten zehn Jahre lang in deiner Akte. Und durch das negative Gutachten würdest du der Behörde nur neue Anhaltspunkte liefern, dass ihre Zweifel an deiner Fahreignung berechtigt sind.

Besser ist deshalb, wenn die Behörde nichts von dem negativen MPU-Gutachten erfährt. Der MPU Gutachter erläutert, warum er dir keine Fahreignung attestiert. Außerdem gibt er am Ende konkrete Empfehlungen dazu ab, was du unternehmen solltest, um die vorhandenen Mängel zu beseitigen. Du solltest diese Maßnahmen umsetzen und dich noch einmal gut vorbereiten. Anschließend kannst du einen zweiten Anlauf starten.

Fazit zum Unterschied zwischen medizinisch-psychologisches Gutachten und MPU

Ein medizinisch-psychologisches Gutachten und die MPU hängen direkt miteinander zusammen. Der Unterschied besteht darin, dass die MPU die Begutachtung als solche bezeichnet, während das medizinisch-psychologische Gutachten das Ergebnis der Untersuchung ist. Du unterziehst sich also zuerst der MPU und erhältst anschließend ein Gutachten, das die Untersuchung dokumentiert und auswertet.

 

Ömer Bekar

Experte für digitale Diagnostik, Online Marketer und SEO Experte

Ömer Bekar ist seit 2004 führend in der Entwicklung digitaler Diagnostik und Eignungstests. Er spezialisiert sich auf die Erstellung maßgeschneiderter Testverfahren für Behörden und renommierte Unternehmen. Zudem konzipiert er präzise Fragekataloge für Bewerbungsprozesse und Eignungsauswahl. Als Qualifizierungsexperte nach DIN 33430 und ISO 10667 verbindet er wissenschaftliche Genauigkeit mit praktischer Anwendung. Vertrauen Sie auf seine umfassende Expertise und Professionalität.

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