MPU Haaranalysen verstehen & bestehen

Abstinenz & Spezialfälle

Infos zu MPU Haaranalysen

Als Abstinenznachweise für die MPU kannst du Haaranalysen durchführen lassen.

Hat die Behörde eine MPU angeordnet, weil Alkohol oder Drogen im Spiel waren, reicht es nicht aus, wenn du nur erklärst, dass du den Konsum inzwischen eingestellt hast. Auch Atteste von deinem Hausarzt genügen nicht, um deine Enthaltsamkeit zu belegen. Vielmehr brauchst du Abstinenznachweise von einer akkreditierten Stelle, die bestimmte Richtlinien erfüllen und einen mehrmonatigen Zeitraum dokumentieren. Und für diese Nachweise kannst du entweder Urin- oder Haarproben untersuchen lassen.

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Ob Pusten in ein Atemalkohol-Messgerät, ein Drogenschnelltest mittels Speichel, eine Blutentnahme oder ein Urintest: Alle diese Verfahren können feststellen, ob du zum Zeitpunkt der Messung unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestanden hast. Doch für ein positives MPU-Gutachten wirst du den Nachweis erbringen müssen, dass du auf den Konsum dieser Substanzen verzichtest.

Bevor du zur MPU antrittst, nimmst du dafür an einem Abstinenzprogramm teil. Dieses Programm läuft meist sechs oder zwölf Monate lang und in dieser Zeit gibst du mehrere Proben ab. Dabei hast du im Wesentlichen zwei Verfahren zur Auswahl, nämlich Urintests oder Haaranalysen. Und was du wissen solltest, wenn du dich in Vorbereitung auf die MPU für Haaranalysen entscheidest, erfährst du in diesem Beitrag.

Wieso sind Haaranalysen aussagekräftig?

Durch eine Blutprobe kann ein Labor feststellen, ob du Alkohol getrunken oder Drogen genommen hast. Auch über einen Urintest lässt sich dieser Nachweis führen. Allerdings ist die Zeitspanne dabei sehr begrenzt. Denn sowohl im Blut als auch im Urin sind die Substanzen und ihre Abbauprodukte nur vergleichsweise kurz nachweisbar.

Bei Haaren ist das anders. Ihre Beschaffenheit gibt Auskunft über den gesundheitlichen Zustand. So kann das Haarbild zum Beispiel einen Mangel an Vitaminen oder Hormonen aufzeigen. Außerdem lagern sich im Haar Spuren von Alkohol und Drogen ab.

Für das menschliche Auge sind diese Rückstände nicht sichtbar und sie lassen sich auch nicht auswaschen. Hier können Haaranalysen ihre Stärken ausspielen. Denn wenn ein Labor eine Haarprobe untersucht, kann es bestimmen, ob und welche Substanzen du zu dir genommen hast. Und diese Bestimmung ist rückwirkend sogar für mehrere Monate möglich, wenn deine Haare lang genug sind.

Wo sind Haaranalysen für die MPU möglich?

Ähnlich wie die Stelle für die MPU muss auch die Einrichtung, die Haaranalysen als Abstinenznachweise erstellt, akkreditiert sein. Konkret braucht sie eine Zulassung als forensisches Labor gemäß DIN ISO/IEC 17025. Die Richtlinie gewährleistet, dass das Labor anhand von Haaranalysen den Konsum und den Verzicht auf Alkohol und Drogen nachweisen kann,

Inzwischen bieten die meisten MPU-Stellen auch Abstinenzprogramme an. Das bringt den Vorteil mit sich, dass du alles an einem Ort erledigen kannst. Als Alternative kommen freie Labore, Rechtsmediziner und akkreditierte Ärzte in Betracht. Eine weitere Anlaufstelle kann das örtliche Gesundheitsamt sein.

Generell bist du gut beraten, wenn du dich erkundigst, welche Anbieter es in deiner näheren Umgebung gibt. Weil die Einrichtungen ihre Gebühren selbst festlegen können, kann es nämlich deutliche Preisunterschiede geben. Oft sind die Kosten bei den Gesundheitsämtern am niedrigsten, während die Programme in den MPU-Stellen am teuersten sind. Freie Institute liegen preislich häufig im Mittelfeld.

Stelle aber sicher, dass der Anbieter, den du dir aussuchst, die notwendige Zulassung hat. Andernfalls nutzen dir die Haaranalysen bei der MPU nichts, weil sie nicht anerkannt werden.

Hast du das Abstinenzprogramm beendet, bekommst du vom Anbieter einen Abschlussbericht. Darin ist angegeben, welche Ergebnisse die Haaranalysen hatten, welche Untersuchungsmethoden angewendet wurden und wie die Rahmenbedingungen des Programms waren. Hast du einen Kontrolltermin verpasst oder verlegt, steht das ebenfalls im Bericht.

Wie werden Haaranalysen für die MPU durchgeführt?

Die Ergebnisse von Haaranalysen als Abstinenznachweise für die MPU werden nur dann anerkannt, wenn sie die vorgeschriebenen Richtlinien erfüllen. Dabei beziehen sich die Vorgaben zum einen auf die Einrichtung, die eine entsprechende Zulassung braucht. Zum anderen definieren die Vorschriften, wie die Proben entnommen werden müssen. Demnach gilt:

  • Nach deiner Ankunft in der Prüfstelle musst du deinen Ausweis vorlegen. Durch die Überprüfung deiner Identität soll sichergestellt sein, dass es sich tatsächlich um dich und nicht um eine andere Person handelt, die für dich einspringt.
  • Ein Arzt oder ein qualifizierter Mitarbeiter schneidet dir für die Analyse zwei Haarsträhnen ab. Die zweite Haarsträhne kann für einen Gegentest verwendet werden, wenn der Befund auffällig war.
  • Die Haarsträhnen sollen vom Hinterkopf entnommen werden und jeweils ungefähr so dick sein wie ein Bleistift. Sie werden direkt über der Kopfhaut abgeschnitten.
  • Nach der Entnahme bestätigst du durch deine Unterschrift, dass du mit der Haarprobe nicht in Kontakt gekommen bist. Diese Bestätigung soll Manipulationen vorbeugen.

Mit der Abgabe der Haarprobe ist der Termin auch schon vorbei. Das Labor untersucht die Haare auf Ablagerungen von Drogen, Alkohol oder beidem. Dadurch kann der Nachweis geführt werden, ob du in den vergangenen drei Monaten etwas konsumiert hast.

Wie viele Proben sind erforderlich?

Für eine MPU wegen Alkohol werden im Zuge der Haaranalysen die ersten drei Zentimeter ab der Kopfhaut untersucht. Sind die Abstinenznachweise für eine MPU wegen Drogen vorgesehen, können bei den Haaranalysen die ersten sechs Zentimeter deiner Haare ab der Kopfhaut berücksichtigt werden. Diese Vorgaben leiten sich aus den Richtlinien für die Verwertbarkeit von Proben ab. Deshalb ist es nicht möglich, längere Zeiträume zu dokumentieren, selbst wenn die Länge deiner Haare dafür ausreichen würde.

Möchtest du den Nachweis deiner Enthaltsamkeit bei der MPU durch Haaranalysen führen, solltest du an deinen Haaren keine kosmetischen Behandlungen vornehmen. Im Zusammenhang mit einer Alkoholabstinenz dürfen deine Haare nicht gebleicht, gefärbt, getönt oder anderweitig chemisch behandelt sein. Hast du behandeltes Haar, musst du entweder abwarten, bis deine Haare mindestens drei Zentimeter nachgewachsen sind, oder das Abstinenzprogramm mittels Urinproben absolvieren.

Mit Blick auf eine Drogenabstinenz sollten deine Haare zwar ebenfalls unbehandelt sein. Die erste Haaranalyse kann aber prinzipiell auch mit behandeltem Haar durchgeführt werden. Für die zweite Probe brauchst du dann allerdings unbehandeltes Haar. Es sei denn, du kombinierst eine Haarprobe für das erste Halbjahr mit vier Urintests im zweiten Halbjahr.

Läuft dein Abstinenzprogramm für die MPU über zwölf Monate, führen die Richtlinien zur Länge und Beschaffenheit von Haaren also zu folgendem Schema für Haaranalysen:

Grafik MPU Haaranalysen

Hast du behandeltes Haar, solltest du dem Labor von Anfang an Bescheid sagen. Dass dein Haar behandelt ist, zeigt sich im Zuge der Analyse so oder so. Doch wenn du die Information für dich behältst, wird die Probe nicht als Abstinenzbeleg verwertet.

Wann kann das Abstinenzprogramm starten?

Musst du wegen Alkohol am Steuer zur MPU, solltest du die erste Haarprobe frühestens abgeben, wenn du gute drei Monate lang nichts mehr getrunken hast. Denn beim Screening werden die ersten drei Zentimeter deiner Haare ab der Kopfhaut analysiert. Bei einem durchschnittlichen Haarwachstum von einem Zentimeter pro Monat sollten deine Haare deshalb entsprechend weit nachgewachsen sein. Andernfalls führt die Analyse zu einem positiven Befund, selbst wenn du schon seit Wochen keinen Alkohol mehr getrunken hast.

Haaranalysen als Abstinenzbelege für eine MPU wegen Drogen beziehen sich auf die ersten sechs Zentimeter deiner Haare ab Kopfhaut. Aus diesem Grund solltest du den ersten Kontrolltermin frühestens wahrnehmen, wenn du seit mindestens einem halben Jahr clean bist.

Wichtig ist aber auch, dass du den Termin für deine MPU im Blick behältst. Denn der letzte Abstinenzbeleg darf maximal drei Monate alt sein. Nach drei Monaten verliert er seine Gültigkeit und wird nicht mehr anerkannt.

Was kostet ein Abstinenzprogramm für die MPU mit Haaranalysen?

Wie alle Kosten, die rund um die MPU anfallen, musst du auch die Haaranalysen als Abstinenzbelege aus eigenen Mitteln finanzieren. Wie teuer das Programm wird, richtet sich danach, wie viele Proben du abgibst und auf welche Substanzen sie untersucht werden. Außerdem spielt natürlich eine Rolle, wer dein Anbieter ist und welche Gebühren er erhebt. Als Richtwerte solltest du ungefähr mit folgenden Kosten rechnen:

  • 100 bis 200 Euro bei einer Untersuchung der Haarprobe auf Rückstände von Alkohol
  • 150 bis 300 Euro bei einem Drogenscreening
  • 250 bis 400 Euro bei einer kombinierten Analyse auf Ablagerungen von Alkohol und Drogen

Sowohl für die Entnahme als auch für die Untersuchung der Haarproben gibt es klar definierte und verbindliche Vorgaben. Deshalb kann es sich lohnen, wenn du die Preise mehrerer Anbieter miteinander vergleichst. Denn die Gebühren können deutlich voneinander abweichen. Achte nur darauf, dass der Anbieter, den du dir aussuchst, die notwendige Zulassung für das Erstellen von Abstinenzbelegen für die MPU hat.

Welche Vorteile haben Haaranalysen gegenüber Urintests?

Entscheidest du dich dafür, die Abstinenznachweise für die MPU durch Haaranalysen zu erbringen, ist ein Pluspunkt, dass du weniger Proben abgeben musst. Bei Urin-Screenings stehen standardmäßig vier Proben in sechs Monaten und sechs Proben in zwölf Monaten auf dem Programm. Im Unterschied dazu genügen bei Haaranalysen eine oder zwei Proben in einem halben Jahr.

Hinzu kommt, dass du die Termine für die Abgaben der Proben viel besser planen und damit organisieren kannst. Bei Urintests wirst du immer kurzfristig einbestellt. Du erfährst maximal 24 Stunden vorher, wann die nächste Kontrolle stattfindet.

Bei Haaranalysen sind unangekündigte Kontrollen nicht notwendig. Denn das Labor kann anhand der Haare nachweisen, ob in den vergangenen Monaten ein Konsum stattgefunden hat. Deshalb kannst du im Prinzip gleich zu Beginn des Abstinenzprogramms mit dem Anbieter vereinbaren, wann die Kontrolltermine stattfinden sollen.

Von Vorteil ist auch, dass dir Haaranalysen ermöglichen, rückwirkend deine Enthaltsamkeit zu belegen. Und zwar drei Monate bei Alkohol und sogar sechs Monate bei Drogen. Wenn du erst später mit der Vorbereitung auf die MPU begonnen oder in das Abstinenzprogramm eingestiegen bist, kannst du die Zeit durch Haaranalysen deshalb wieder aufholen.

Und nicht zuletzt ist die Abgabe der Proben als solche angenehmer. Denn bei Haaranalysen wird einfach nur ein Haarbüschel abgeschnitten. Im Unterschied gibst du eine Urinprobe immer im Beisein einer Aufsichtsperson ab. Das ist notwendig, um Manipulationen an der Probe auszuschließen.

Was sind die Nachteile?

Haaranalysen als Abstinenzbelege für die MPU setzen voraus, dass deine Haare lang genug sind. Als Richtwert gilt, dass Haare pro Monat einen Zentimeter wachsen. Damit ein Nachweis über die vergangenen drei Monate möglich wird, müssen deine Haare folglich mindestens drei Zentimeter lang sein.

Hast du kürzere Haare oder eine Glatze, kommen Haaranalysen für dich nicht infrage. Zumal für die Analysen grundsätzlich nur Kopfhaare genutzt werden. Achselhaare sind nicht zulässig und andere Körperhaare werden bestenfalls im Ausnahmefall zugelassen.

Außerdem sollten deine Haare nicht gefärbt, gebleicht oder in anderer Form chemisch behandelt sein. Denn solche Anwendungen könnten zu verfälschten Ergebnissen führen. Aus diesem Grund kann es sein, dass dein Anbieter die Probe gar nicht erst abnimmt oder die Begutachtungsstelle deine Nachweise nicht anerkennt.

Ein Nachteil kann sich auch ergeben, wenn deine Haare nur langsam wachsen. In diesem Fall kann das Untersuchungsergebnis nämlich auffällig sein, obwohl du abstinent bist. Das liegt dann daran, dass die Haarsträhne noch Abschnitte aus der Zeit enthält, in der du konsumiert hast. Die Befunde erfährst du aber in aller Regel erst im Abschlussbericht. Und wenn du dadurch den geforderten Zeitraum der Abstinenz bei der MPU nicht dokumentieren kannst, verlierst du wertvolle Zeit.

Fazit zu Haaranalysen für die MPU

Waren Drogen im Spiel, sind Abstinenznachweise bei der MPU Pflicht. Bei einer MPU wegen Alkohol kommt es auf das Delikt und deine Vorgeschichte an, ob du den Konsum komplett einstellen und deine Enthaltsamkeit belegen musst. Möglicherweise kann das kontrollierte Trinken eine Alternative für dich sein.

Die notwendigen Abstinenzbelege für die MPU kannst du über Haaranalysen führen. Untersuchungen von Haarproben sind zwar teurer als die Auswertung von Urintests. Doch du musst weniger Proben abgeben und kannst die Kontrolltermine weit besser planen.

Voraussetzung für Haaranalysen ist, dass deine Haare die notwendige Länge haben und nicht behandelt sind. Wichtig ist außerdem, dass du einen Anbieter auswählst, der amtlich zugelassen ist. Andernfalls nutzen dir die Befunde nichts.

 

Ömer Bekar

Experte für digitale Diagnostik, Online Marketer und SEO Experte

Ömer Bekar ist seit 2004 führend in der Entwicklung digitaler Diagnostik und Eignungstests. Er spezialisiert sich auf die Erstellung maßgeschneiderter Testverfahren für Behörden und renommierte Unternehmen. Zudem konzipiert er präzise Fragekataloge für Bewerbungsprozesse und Eignungsauswahl. Als Qualifizierungsexperte nach DIN 33430 und ISO 10667 verbindet er wissenschaftliche Genauigkeit mit praktischer Anwendung. Vertrauen Sie auf seine umfassende Expertise und Professionalität.

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