Diese Kosten fallen für ein MPU Abstinenzprogramm an

Abstinenz & Spezialfälle

Kosten Abstinenzprogramm

Wie hoch die Kosten für ein Abstinenzprogramm ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Hat die Behörde eine MPU wegen Drogen oder Alkohol angeordnet, musst du meist belegen, dass du diese Substanzen nicht mehr konsumierst. Dafür nimmst du vor deiner Teilnahme an der MPU an einem Abstinenzprogramm teil. So ein Programm läuft über sechs oder zwölf Monate und sieht in diesem Zeitraum mehrere Proben vor, die im Labor ausgewertet werden. Die Kosten für das Abstinenzprogramm trägst du.

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Leistungssportler müssen im Rahmen von Dopingkontrollen regelmäßig nachweisen, dass sie bestimmte Substanzen nicht eingenommen haben. Aber auch Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer können in die Situation kommen, ihren Verzicht auf Rauschmittel belegen zu müssen. Und oft das ist im Zusammenhang mit einer MPU der Fall.

Der Ausgangspunkt ist immer, dass bei der Behörde Zweifel an der Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen aufgekommen sind. Die Ursache dafür können eine Suchterkrankung oder der Konsum von Drogen, aber auch Verkehrsdelikte oder Auffälligkeiten im Straßenverkehr unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder Medikamenten sein.

Neben einer Geldstrafe und einem Fahrverbot kann die Behörde dann anordnen, dass du eine MPU absolvieren musst, bevor dir wieder eine Fahrerlaubnis erteilt wird. Und in diesem Zuge musst du dann auch deine Abstinenz belegen. Welche Kosten für so ein Abstinenzprogramm auf dich zukommen, erfährst du in diesem Beitrag.

Welchen Zweck erfüllt das Abstinenzprogramm mit Blick auf die MPU?

Im Rahmen eines Abstinenzprogramms gibst du mehrere Urin- oder Haarproben ab, die im Labor auf bestimmte Werte untersucht werden. Die Analyse ermittelt, ob du die jeweiligen Substanzen in den vergangenen Tagen oder Wochen zu dir genommen hast.

Steht die Anordnung deiner MPU im Zusammenhang mit Drogen oder Alkohol, musst du bei der Begutachtung meistens nachweisen, dass du den Konsum eingestellt hast. Die einzelnen Untersuchungsergebnisse und der Abschlussbericht dokumentieren dann deine Enthaltsamkeit in dem Zeitraum, in dem das Abstinenzprogramm lief. Damit sind sie gleichzeitig auch ein Beleg dafür, dass du eine Verhaltensänderung vollzogen hast.

Weil du das Abstinenzprogramm durchläufst, bevor du die MPU absolvierst, bezieht es sich auf die Vergangenheit. Ob deine Verhaltensänderung stabil ist, wie gut du dein Konsumverhalten im Griff hast und was aus deiner Enthaltsamkeit wird, wenn du deinen Führerschein wiederhast, lässt sich aus den Abstinenznachweisen nicht ableiten.

Trotzdem sind die Belege wichtig. Denn der Gutachter hat damit schwarz auf weiß, dass du an dir gearbeitet hast. Ohne die Teilnahme am Abstinenzprogramm müsste er sich darauf verlassen, dass du ihm die Wahrheit sagst. Doch gerade wenn es um Dinge wie Drogen und Alkohol geht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Betroffene flunkert, recht groß.

Wer entscheidet darüber, ob ein Abstinenzprogramm notwendig ist?

Ordnet die Behörde eine MPU an, fordert sie dich letztlich nur dazu auf, ein Gutachten vorzulegen. Das Gutachten soll beantworten, ob die Zweifel an deiner Fahreignung begründet sind oder ob nicht. Die Entscheidung, ob du dich der MPU unterziehst, triffst aber du selbst. Du bist nicht dazu verpflichtet, dich der Begutachtung zu stellen. Nur musst du dann eben damit rechnen, dass dein Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis abgelehnt wird.

Beim Abstinenzprogramm ist es ähnlich. Auch hier bist du derjenige, der am Ende über eine Teilnahme entscheidet. Du kannst selbst wählen, ob du deine Abstinenz offiziell dokumentieren lässt und über welchen Zeitraum das geschieht. Die Behörde kann dir ein Abstinenzprogramm zwar nahelegen. Aber sie kann dich nicht zur Teilnahme zwingen.

Tatsächlich solltest du überlegen, dich in einer Beratungsstelle oder von einem Fachanwalt beraten zu lassen. Ein erfahrener Experte kann beurteilen, ob du Nachweise brauchst. Das Problem ist nämlich, dass es auf die Einschätzung des Gutachters ankommt. Erwartet er bei der Sachlage und Vorgeschichte in deinem Fall Abstinenznachweise und kannst du diese gar nicht oder nicht ausreichend vorlegen, wird dein Gutachten negativ ausfallen.

Über welchen Zeitraum erstreckt sich ein Abstinenzprogramm?

In vielen Fällen läuft ein Abstinenzprogramm zwölf Monate lang. Je nachdem, was genau vorgefallen ist, welche Vorgeschichte du hast und wie sich dein Konsumverhalten darstellt, kann es aber auch ausreichen, wenn du deine Enthaltsamkeit über sechs Monate dokumentierst. Andersherum ist jedoch ebenso denkbar, dass ein Abstinenzprogramm über einen längeren Zeitraum notwendig ist, um zu belegen, dass du dein Konsumverhalten in den Griff bekommen und deine Einstellung grundlegend geändert hast.

Um eine erste Einschätzung vorzunehmen, kannst du dich an folgenden Werten orientieren:

MPU wegen Alkohol

bis 1,6 Promille

keine Abstinenznachweise

ab 1,6 Promille und nur ein Delikt

mindestens 6 Monate Abstinenz

Blutalkohol und mehrere Delikte

mindestens 12 Monate Abstinenz

ab 2 Promille und ein Delikt

mindestens 12 Monate Abstinenz

MPU wegen Drogen

seltener und gleichbleibend geringer Konsum, kein Konsum unterschiedlicher Substanzen, niedriger Wert beim Vergehen

mindestens 6 Monate Abstinenz

regelmäßiger und intensiver Konsum, Mischkonsum, mehrere Delikte, hoher Wert beim Vergehen

mindestens 12 Monate Abstinenz

 

Zusätzlich dazu fallen aber immer auch die Begleitumstände ins Gewicht. Wurdest du zuvor noch nie auffällig, hast du den Vorfall und seine Hintergründe komplett aufgearbeitet und scheint es tatsächlich so, als wäre dein Fehltritt ein einmaliger Ausrutscher, werden die Anforderungen des Gutachters weniger streng ausfallen. Hast du in der Vergangenheit hingegen schon öfters die Kontrolle verloren, wird der Gutachter erwarten, dass du nachweislich seit mindestens einem Jahr abstinent bist.

Welche Kosten entstehen für das Abstinenzprogramm?

An den Kosten, die insgesamt rund um die MPU anfallen, hat das Abstinenzprogramm einen recht großen Anteil. Wie teuer genau es wird, hängt aber von mehreren Faktoren ab:

  • Führst du die Nachweise über deine Abstinenz durch Urinproben oder Haaranalysen?
  • Über welchen Zeitraum läuft das Programm und wie viele Proben gibst du in dieser Zeit ab?
  • Auf welche Substanzen werden deine Proben untersucht?
  • Wo machst du das Abstinenzprogramm?

Grundsätzlich sind Haaranalysen teurer als Urinproben. Allerdings musst du bei einem Urin-Screening mehr Proben abgeben. Als übliches Schema sind es vier Proben in sechs Monaten und sechs Proben in zwölf Monaten. Im Unterschied dazu reicht bei Haaranalysen eine Probe pro drei Monate aus.

Großen Einfluss auf die Kosten hat aber auch der Anbieter des Programms. Ähnlich wie die Stellen, die eine MPU durchführen, können auch die Anbieter von Abstinenzprogrammen die Höhe der Gebühren selbst festlegen. Deshalb kann es hier durchaus größere Preisunterschiede geben. Im Durchschnitt fallen bei einem Abstinenzprogramm ungefähr folgende Kosten an:

Drogenscreening

je Urinprobe

je Haaranalyse

90 bis 150 Euro

150 bis 250 Euro

Alkoholscreening

je Urinprobe

je Haaranalyse

80 bis 100 Euro

100 bis 170 Euro

Drogenscreening & Alkoholscreening

je Urinprobe

je Haaranalyse

120 bis 200 Euro

280 bis 380 Euro

Medikamentenscreening

je Urinprobe

50 bis 100 Euro

 

Die Erfahrung zeigt, dass du für das Abstinenzprogramm Kosten von 400 bis 500 Euro einplanen solltest. Viel günstiger wird es meist nicht werden.

Behalte die Zeit im Blick!

Wichtig ist, dass du zum richtigen Zeitpunkt mit dem Abstinenzprogramm startest. Denn einerseits kannst du erst dann an der MPU teilnehmen, wenn du das Programm abgeschlossen hast. Bei der Begutachtung musst du den Abschlussbericht vorlegen. Andererseits dürfen zwischen dem letzten Kontrolltermin und der MPU maximal drei Monate liegen.

Bei der MPU werden verbindliche Beurteilungskriterien angewendet. Und sie geben vor, dass ein Abstinenznachweis maximal zwölf Wochen lang gültig ist. Danach wird er nicht mehr anerkannt.

Hintergrund hierzu ist, dass Urinproben und Haaranalysen den Konsum in den vergangenen drei Monaten feststellen können. Das Zeitfenster stellt deshalb sicher, dass du seit dem Ende des Abstinenzprogramms nicht rückfällig geworden bist. Denn im medizinischen Teil der MPU gibst du eine Blut- oder Urinprobe ab, bei der die Werte bestimmt werden, die Rückschlüsse auf einen Konsum zulassen.

Sollte sich abzeichnen, dass du erst später zur MPU antrittst, weil kein Termin frei ist oder du noch Zeit für die Vorbereitung brauchst, solltest du das Abstinenzprogramm rechtzeitig verlängern. Sonst riskierst du, dass deine Belege zwischenzeitlich verfallen. Doch das könnte bedeuten, dass du das ganze Abstinenzprogramm wiederholen und auch die Kosten noch einmal bezahlen musst.

Wo kann ich das Abstinenzprogramm machen?

Damit die Nachweise von deinem Abstinenzprogramm bei der MPU anerkannt werden, müssen sie die Vorgaben und Richtlinien erfüllen. Dabei gehört zu den wesentlichen Kriterien, dass du das Programm bei einer Einrichtung mit einer entsprechenden Zulassung absolvierst.

Welche Stellen akkreditiert sind, ist in der Anlage 4a Absatz 6 der Fahrerlaubnis-Verordnung festgelegt. Demnach kommen infrage:

  • Fachärzte für Verkehrsmedizin
  • Ärzte in Gesundheitsämtern oder bei der öffentlichen Verwaltung
  • Rechtsmediziner
  • Arbeitsmediziner
  • Mediziner in MPU-Stellen
  • Ärzte in Laboren mit Akkreditierung für forensisch-toxikologische Zwecke

Dass du die Proben zum Beispiel bei deinem Hausarzt abgibst, scheidet deshalb als Möglichkeit aus. Denn er wird die notwendige Zulassung nicht haben. Deshalb würden die Nachweise nicht anerkannt und du hättest mit Blick auf die MPU Zeit und Geld vergeudet.

Wie vorhin schon erwähnt, können die Einrichtungen selbst festlegen, welche Kosten sie für ein Abstinenzprogramm in Rechnung stellen. Deshalb solltest du dich erkundigen, welche Anbieter es in deiner näheren Umgebung gibt und deren Preise vergleichen. So kannst du vielleicht Geld sparen. Achte aber darauf, dass es sich um eine akkreditierte Stelle handelt. Andernfalls nutzen dir die Nachweise nichts.

Tipp

Wir empfehlen dir, bei deiner Suche nach einem Anbieter für das Abstinenzprogramm wie folgt vorzugehen:

  • Erkundige dich zunächst beim örtlichen Gesundheitsamt, ob du dort ein Abstinenzprogramm für die MPU machen kannst. In vielen Fällen verursacht ein Abstinenzprogramm beim Gesundheitsamt die geringsten Kosten. Allerdings bieten nicht alle Gesundheitsämter diese Leistung an.
  • Recherchiere im Internet nach Laboren in deiner Nähe. Berücksichtige dabei nicht nur Einrichtungen an deinem Wohnort, sondern auch in der Nähe deines Arbeitsplatzes. Erkundige dich bei den Stellen, die du gut erreichen kannst und die für dich passende Öffnungszeiten haben, nach den Kosten für ein Abstinenzprogramm.
  • Frage bei der Begutachtungsstelle nach, bei der du die MPU absolvieren wirst. Die meisten MPU-Stellen führen auch Abstinenzprogramme durch. Der Vorteil ist, dass du so alles an einem Ort erledigen kannst. Nachteilig ist aber, dass die Kosten für ein Abstinenzprogramm in einer MPU-Stelle meist höher sind als woanders.

Auf diese Weise verschaffst du dir einen Überblick über die Anbieter und die Preise. Anschließend kannst du die Einrichtung auswählen, die dir am ehesten zusagt.

Fazit zu den Kosten für das Abstinenzprogramm

Zweifelsohne ist es aufwändig und teuer, über mehrere Monate hinweg zu belegen, dass du auf den Konsum von Alkohol oder Drogen verzichtest. Trotzdem ist wichtig, dass du an einem Abstinenzprogramm teilnimmst.

Denn damit der Gutachter deine Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeugs positiv einschätzt, muss er davon überzeugt sein, dass du dein Fehlverhalten einsiehst, die Hintergründe dafür aufgearbeitet hast und dein Konsumverhalten im Griff hast. Hat er Zweifel an einer Verhaltensänderung oder sieht er eine Rückfallgefahr, wird das Gutachten negativ ausfallen. Für dich würde das bedeuten, dass du deinen Führerschein zunächst nicht wiederbekommst. Außerdem müsstest du die MPU wiederholen und die kompletten Kosten auch für das Abstinenzprogramm noch einmal aufbringen.

Zwar garantieren Abstinenznachweise nicht, dass du die MPU bestehst. Aber sie schaffen eine wichtige Voraussetzung, weil sie belegen, dass du die Sache ernst nimmst. Kannst du diesen Eindruck dann auch in den anderen Abschnitten der MPU bestätigen, solltest du die Fahreignungsprüfung erfolgreich meistern.

 

Ömer Bekar

Experte für digitale Diagnostik, Online Marketer und SEO Experte

Ömer Bekar ist seit 2004 führend in der Entwicklung digitaler Diagnostik und Eignungstests. Er spezialisiert sich auf die Erstellung maßgeschneiderter Testverfahren für Behörden und renommierte Unternehmen. Zudem konzipiert er präzise Fragekataloge für Bewerbungsprozesse und Eignungsauswahl. Als Qualifizierungsexperte nach DIN 33430 und ISO 10667 verbindet er wissenschaftliche Genauigkeit mit praktischer Anwendung. Vertrauen Sie auf seine umfassende Expertise und Professionalität.

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