So wählst Du Deine MPU-Stelle richtig aus

MPU Grundlagen

Infos zu MPU-Stelle

Die MPU-Stelle kannst du dir selbst aussuchen.

Ausgangspunkt für die Anordnung einer MPU ist immer, dass Zweifel an der Kraftfahreignung aufgekommen sind. Hat die Behörde Bedenken, ob der Betroffene geeignet und befähigt ist, als Führer eines Kraftfahrzeugs am Straßenverkehr teilzunehmen, verlangt sie ein Gutachten. Ein positives Gutachten ist dann die Voraussetzung dafür, dass du deinen Führerschein wiederbekommst oder behalten kannst. Die Durchführung der MPU übernimmt eine amtlich zugelassene Begutachtungsstelle.

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Es kann verschiedene Gründe geben, warum du zur MPU sollst. Alkohol am Steuer und Delikte im Zusammenhang mit Drogen sind die häufigsten Untersuchungsanlässe. Aber auch zu viele Punkte in Flensburg, verkehrsrechtliche Straftaten, aggressives Verhalten im Straßenverkehr oder bestimmte Erkrankungen können die Behörde dazu veranlassen, eine Begutachtung deiner Fahreignung anzuordnen.

Doch wo findet die medizinisch-psychologische Untersuchung eigentlich statt? Wer wählt die Begutachtungsstelle aus? Und gibt es Unterschiede zwischen den Stellen? In diesem Beitrag beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die Auswahl der MPU-Stelle!

Was genau ist eine MPU-Stelle?

Wie die Bezeichnung schon nahelegt, ist eine MPU-Stelle eine Stelle, die medizinisch-psychologische Untersuchungen durchführt und die dazugehörigen Gutachten erstellt. Allerdings sind die Begutachtungsstellen keine Behörden und auch keine Ämter. Vielmehr werden die Stellen von privatwirtschaftlichen Unternehmen betrieben. TÜV, DEKRA, AVUS, IAS und PIMA sind zum Beispiel bekannte Anbieter.

Damit die Stellen eine MPU durchführen dürfen, brauchen sie eine amtliche Zulassung. Dabei definiert § 66 FeV (Fahrerlaubnis-Verordnung) die Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit eine MPU-Stelle amtlich zugelassen wird. Um die Akkreditierung der Begutachtungsstellen kümmert sich die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), die die Stellen auch regelmäßig überprüft.

Diese Regelungen sollen sicherstellen, dass die MPU überall gleich abläuft. Außerdem soll so gewährleistet sein, dass die Stellen die verbindlichen Kriterien anwenden, die für die Beurteilung der Fahreignung gelten. Unterm Strich soll es mit Blick auf die Abläufe und die fachliche Bewertung also keine Unterschiede geben, egal bei welchem Anbieter du die MPU absolvierst.

Wer sucht die MPU-Stelle für die Begutachtung aus?

Wenn du bei der örtlich zuständigen Führerscheinstelle einen Antrag auf Erteilung der Fahrerlaubnis stellst, prüft sie, ob die Voraussetzungen erfüllt sind. Ist die Behörde der Ansicht, dass eine MPU notwendig ist, fordert sie dich dazu auf, ein Gutachten einzureichen. Die Behörde ordnet also die MPU nicht direkt an, sondern verlangt nur ein entsprechendes Gutachten von dir.

Diese Entscheidung ist eine sogenannte Vorbereitungshandlung. Denn sie bereitet die eigentliche Entscheidung vor, die darin besteht, ob die Behörde deinem Antrag stattgibt und dir einen Führerschein ausstellt oder ob nicht. Deshalb gibt es auch keine Rechtsmittel. Es bleibt nämlich dir selbst überlassen, ob du die MPU absolvierst und das Gutachten einreichst. Du bist nicht dazu verpflichtet. Nur wird die Behörde deinen Führerscheinantrag ablehnen, wenn du das Gutachten verweigerst. Dagegen wiederum könntest du rechtlich vorgehen. Allerdings zeigt die Praxis, dass die Erfolgsaussichten eher schlecht stehen.

Jedenfalls bist du derjenige, der das Gutachten in Auftrag gibt und bezahlt. Aus diesem Grund bist du auch derjenige, der sich die MPU-Stelle aussuchen kann. Die Behörde kann dir zwar Begutachtungsstellen in der Umgebung nennen. Aber sie macht keine Vorgaben und hat kein Mitspracherecht.

Für welche MPU-Stelle du dich entscheidest, bleibt dir überlassen. Du musst keine Stelle im Umkreis wählen, sondern könntest dir auch eine Stelle am anderen Ende von Deutschland aussuchen. Wichtig ist nur, dass es sich um eine akkreditierte, also amtlich zugelassene Stelle handelt. Eine Datenbank, in der alle MPU-Stellen nach Postleitzahlen und Trägern aufgelistet sind, findest du auf der Seite der BASt.

Was sind die Unterschiede zwischen den MPU-Stellen?

Der Ablauf und die fachliche Beurteilung sind überall gleich. Unterschiede gibt es aber trotzdem.

Ein Punkt dabei ist die Größe. Einige Begutachtungsstellen sind vergleichsweise groß. Sie beschäftigen mehrere Gutachter und verzeichnen einen regen Betrieb. Andere MPU-Stellen hingegen sind deutlich kleiner. Oft handelt es sich um Außenstellen, in denen die Atmosphäre insgesamt ruhiger und persönlicher ist.

Das Spektrum an Leistungen ist ebenfalls verschieden. So kannst du in manchen Stellen nicht nur die MPU absolvieren, sondern auch ein Abstinenzprogramm mit Urintests oder Haaranalysen durchlaufen, die auf Alkohol, Drogen und andere Substanzen untersucht werden. Medizinische Gutachten und Dolmetscher sind weitere Services, die einige Begutachtungsstellen anbieten.

Tipp: In fast allen MPU-Stellen finden regelmäßig Informationsveranstaltungen statt. Die Teilnahme daran ist kostenfrei. Durch einen Besuch kannst du dir einen Eindruck verschaffen, ob du dich in der jeweiligen Stelle gut aufgehoben fühlst.

Ein wichtiger Aspekt sind aber auch die Kosten. Bis vor wenigen Jahren gab es eine Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr, die verbindlich und bundesweit einheitlich regelte, wie teuer eine MPU war. Seit dem 1. August 2018 gilt die Regelung nicht mehr. Stattdessen können die Begutachtungsstellen gemäß § 65 Abs. 5 StVG (Straßenverkehrsgesetz) selbst entscheiden, welche Preise sie verlangen. Im Ergebnis können die Gebühren teils deutlich voneinander abweichen.

Bevor du dich für eine MPU-Stelle entscheidest, solltest du dich nach den Kosten in deinem Fall erkundigen. Bei einigen Anbietern findest du Preislisten auf deren Webseiten. Ansonsten kannst du telefonisch nachfragen oder persönlich vorbeischauen. Ein Preisvergleich kann dazu beitragen, dass deine Kosten für die MPU zumindest etwas niedriger ausfallen.

Was ist bei der Auswahl einer MPU-Stelle wichtig?

Welche MPU-Stelle empfehlenswert ist, lässt sich pauschal nicht sagen. Ein Grund dafür ist, dass du im Verlauf der MPU mit mehreren Personen zu tun hast:

Für die Bewertung der Fahreignung gibt es zwar verbindliche Beurteilungskriterien. Aber ein Gutachter hat einen gewissen Ermessensspielraum. Und während ein Gutachter die Richtlinien etwas lockerer auslegt, setzt ein anderer Gutachter womöglich viel strengere Maßstäbe an. Wer deine Untersuchungen durchführt, kannst du aber nicht beeinflussen. Denn du kannst dir nur die MPU-Stelle aussuchen, die Gutachter hingegen nicht.

Dazu kommt, dass viele Gutachter in mehreren Begutachtungsstellen eines Trägers arbeiten. Das liegt daran, dass die MPU-Stellen oft nur an bestimmten Tagen Begutachtungen durchführen. Hat ein Anbieter mehrere Stellen, sind die Gutachter deshalb üblicherweise abwechselnd an den verschiedenen Standorten tätig. Folglich ist es ein Mythos, dass die MPU an einer MPU-Stelle leichter ist als woanders, weil dort weniger strenge Gutachter arbeiten.

Nach welchen Kriterien solltest du also entscheiden?

Generell ist ratsam, dass du dir eine MPU-Stelle aussuchst, die du gut und einfach erreichen kannst. Du tust dir keinen Gefallen damit, wenn du ewig unterwegs bist und entsprechend müde, gestresst, abgehetzt oder genervt vor Ort ankommst. Deine Konzentration und Energie brauchst du für die MPU. Du solltest sie nicht für die Fahrt dorthin vergeuden.

Hast du dir bei einem Informationsabend schon einen Eindruck verschafft und war die Atmosphäre für dich okay, kannst du ruhig diese Stelle auswählen. Gleiches gilt, wenn es im Umkreis sowieso nur eine MPU-Stelle gibt. Aber auch die Gebühren können natürlich Einfluss auf deine Wahl haben.

Tipp: Sollte der Gutachter nicht von sich aus anbieten, das Gespräch aufzuzeichnen, solltest du ihn darauf ansprechen. Die Aufzeichnung des Gesprächs gehört zwar zu den Qualitätskriterien, die Standard sein sollten. Doch nicht alle Begutachtungsstellen zeichnen die Gespräche automatisch und selbstverständlich mit. Für dich ist die Aufzeichnung aber wichtig. Sollte es Unstimmigkeiten geben, kannst du so nämlich die Inhalte noch einmal nachvollziehen und die Bewertung überprüfen.

Am Ende ist jedoch entscheidend, dass du dich gut auf die MPU vorbereitest. Der Gutachter muss dir abnehmen, dass du dich mit der Problematik auseinandergesetzt, die Ursachen für dein Fehlverhalten aufgearbeitet und deine Grundeinstellung geändert hast. Erkennt der Gutachter keine Einsicht und sieht er eine Rückfallgefahr, wirst du in jeder MPU-Stelle durchfallen.

Was ist mit Bewertungen von anderen Teilnehmern?

Im Internet kannst du nachschauen, welche Bewertungen eine MPU-Stelle bekommen hat. An den Sternen und den Kommentaren kannst du dich orientieren. Du solltest aber im Hinterkopf haben, dass solche Bewertungen immer subjektiv sind.

Hat ein Teilnehmer bestanden, wird er die MPU-Stelle anders bewerten als ein Teilnehmer, der seiner Meinung nach zu Unrecht durchgefallen ist. Du kannst Bewertungen deshalb ruhig bei deiner Auswahl berücksichtigen, solltest aber nicht allein auf dieser Basis entscheiden.

Was passiert nach der Auswahl der MPU-Stelle?

Hast du dir eine MPU-Stelle ausgesucht, teilst du der Behörde mit, wo die Begutachtung durchgeführt werden soll. Die Behörde schickt deine Akte daraufhin an diese MPU-Stelle.

Außerdem gibt die Behörde eine konkrete Fragestellung vor, die das Gutachten beantworten soll. Geht es in deinem Fall zum Beispiel um Alkohol am Steuer, kann die Eignungsfrage lauten: „Ist zu erwarten, dass Herr/Frau Name erneut unter Alkoholeinfluss ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr führen wird?“

Sind deine Unterlagen bei der MPU-Stelle eingegangen, setzt sie sich mit dir in Verbindung. Du bekommst ein Schreiben, in dem zum einen der Eingang deiner Akte bestätigt wird. Zum anderen liegt dem Schreiben eine Zahlungsaufforderung bei. Du musst dann die Gebühr überweisen. Nachdem deine Zahlung verbucht wurde, kannst du den Termin für deine MPU vereinbaren.

Übrigens: Wenn du das Gutachten in Auftrag gibst, wirst du gefragt, wohin das Gutachten geschickt werden soll. Die MPU-Stelle fertigt nämlich immer zwei Exemplare an. Eine Ausfertigung ist für dich bestimmt, die andere zur Vorlage bei der Behörde.

Auch wenn es bequem erscheinen mag, dass die MPU-Stelle das Gutachten direkt an die Behörde weiterleitet, solltest du dir immer beide Ausfertigungen zuschicken lassen. Denn du kannst nicht wissen, ob dein Gutachten positiv oder negativ ausfällt. Doch von einem negativen Gutachten sollte die Behörde nichts erfahren. Denn damit hätte sie nur neue Anhaltspunkte für die Zweifel an deiner Fahreignung.

Falle nicht auf zwielichtige Angebote herein!

Im Internet begegnen dir verschiedene Angebote rund um die MPU. Einige Anbieter werben damit, dass du die MPU für eine niedrige Gebühr absolvieren kannst. Andere Anbieter stellen ein positives Gutachten nach einer Untersuchung im Ausland in Aussicht. Solche Angebote sind nicht seriös. Du würdest Geld für nichts bezahlen, denn:

  • Die MPU muss von einer akkreditierten Stelle durchgeführt werden. Andernfalls erkennt die Behörde das Gutachten nicht an.
  • Das Gutachten muss die Eignungsfrage beantworten, die die Behörde formuliert hat. Die Eignungsfrage teilt die Behörde der MPU-Stelle mit, wenn sie deine Akte dorthin weiterleitet. Du erfährst die Fragestellung erst, wenn du das fertige Gutachten vor dir hast.
  • Würdest du ein MPU-Gutachten kaufen, würdest du dich sogar strafbar machen. Denn durch ein gefälschtes Gutachten wäre der Tatbestand der Urkundenfälschung erfüllt.

Vergeude deine Zeit und dein Geld also nicht mit fragwürdigen Offerten, sondern halte dich an den offiziellen Weg.

Fazit zur MPU-Stelle

Unter allen MPU-Stellen, die bundesweit eine amtliche Zulassung haben, kannst du dir aussuchen, wo die Begutachtung durchgeführt werden soll. Was den Ablauf und die fachliche Beurteilung angeht, gibt es keine Unterschiede. Deshalb stimmt es auch nicht, dass die MPU bei einigen Stellen einfacher ist als woanders.

Unterschiede kann es hingegen bei der Größe, dem Dienstleistungsspektrum und den Gebühren geben. Schaue dir also ruhig mehrere Stellen an, um dir einen Eindruck zu verschaffen. Ansonsten solltest du die Zeit nutzen, um dich gut auf die MPU vorzubereiten. Denn damit schaffst du die Grundlage für ein positives Gutachten.

 

Ömer Bekar

Experte für digitale Diagnostik, Online Marketer und SEO Experte

Ömer Bekar ist seit 2004 führend in der Entwicklung digitaler Diagnostik und Eignungstests. Er spezialisiert sich auf die Erstellung maßgeschneiderter Testverfahren für Behörden und renommierte Unternehmen. Zudem konzipiert er präzise Fragekataloge für Bewerbungsprozesse und Eignungsauswahl. Als Qualifizierungsexperte nach DIN 33430 und ISO 10667 verbindet er wissenschaftliche Genauigkeit mit praktischer Anwendung. Vertrauen Sie auf seine umfassende Expertise und Professionalität.

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